Wir machen uns vielleicht gerade alle drei Gedanken mehr. Und das ist auch gut so. Vermutlich ist selbst Weihnachten nicht so besinnlich. Was ist wirklich wichtig? Worum geht es? Gesundheit! Gesellschaftssinn. Um das große Ganze. Jeder kann sich noch so aufregen, dass Laufveranstaltungen, Arbeitsreisen und Unterricht ausfallen. Aber vielleicht müssen wir auch mal überlegen, was wir selbst damit zu tun haben und was wir ändern können, anstatt uns über monitäre Verluste und Training, das umsonst gewesen sein könnte, zu beschweren. Ich werde im weiteren Verlauf dieses Blogs außerdem Fotos zeigen, die einige von Euch sicher nicht sehen möchten. Deshalb als Warnung vorab: dieser Blog enthält verstörende Bilder ganz am Ende des Textes. Wer sie nicht sehen möchte, der klickt hier – denn hier findet ihr die Textversion ohne jegliche Fotos.
Nächstenliebe? Nein, danke.
Ich formuliere die Überschrift bewusst so provokativ. Ich meine damit nicht dich konkret. Eher uns als Menschheit. Wir haben auch Schuld. Es sind nicht die Chinesen an sich und nicht die Italiener. Es sind wir. Weil wir die Welt zu dem gemacht haben, was sie ist. Wir wollen immer mehr, Leistung, Mobilität, Bewegung, Gesundheit, eine Menge Essen. Wir sind selbstlos und unachtsam – mit uns und unserem Umfeld. Nächstenliebe? Mal gehört. Aber mitmachen? Nein, danke. Und das gilt nicht nur für die Menschen um uns herum, sondern auch für die Tiere. Ich bin keine Aktivistin, ich bin nicht im Tierschutz aktiv und ich bin auch keine dogmatische Veganerin. Aber ich bin mir jetzt noch klarer darüber, dass unser ewiges Wollen mitunter Schuld daran trägt, was gerade los ist. Keine Hektik jetzt, auch das wird wieder. Aber ich möchte ein paar Worte dazu sagen.
Weit, weit weg?
Es gibt Regionen auf dieser Erde, da ernährt man sich von dem, was man kriegen kann: Fisch, Fleisch. Es gibt Regionen, da mag man es extrem (in unseren Augen) und isst alles, was krabbeln oder fliegen kann. Das eine ist, das zu tun, weil es sonst nichts gibt. Das andere ist, dieses potenzielle Essen zu züchten. Eine Freundin hat mir Fotos zur Verfügung gestellt (und die Erlaubnis, sie hier zu veröffentlichen), auf denen ich Bazillen nur so aus dem Foto springen sehe: warme Temperaturen, null Hygienemaßnahmen, Prost Mahlzeit. Die Ware wird verkauft und gekauft, Verkäufer und Käufer fassen sie an, werden vielleicht zu Überträgern einer Krankheit, schütteln Freunden die Hände, verreisen, und schon ist eine Krankheit auf dem Globus unterwegs. Massentierhaltung von Hühnern, Schweinen und Rindern ist immer wieder Auslöser von Krankheiten gewesen(*). Wenn gerade keine Krankheit ausbricht, kriegen wir zumindest nicht direkt was mit, aber das System funktioniert häufig nur auf Grund von Antibiotika und sonstigen Medikamenten, und die landen in unserem Grundwasser und mit dem Fleisch auf unserem Teller. Nicht lecker, oder?
Steak? Demnächst extra blutig?
Plötzlich kaufen alle Nudeln und Reis, Haferflocken und Kartoffeln. Aber werden sie zu Veganern? Nein, Steak ist doch so lecker. Sobald diese „Krise“ hier vorbei ist, kommt wieder billiges Fleisch auf den Teller. Das Steak bitte extra blutig. Dann erst recht. Schließlich schränkt man sich so sehr ein gerade, dass danach richtig auf den Putz gehauen werden kann… Echt jetzt? Statt sich mal selbst an die Nase zu packen und seine Kaufentscheidungen grundlegend zu ändern, wüten jetzt viele über das System, die Politik, die Chinesen. Warum wird denn dort wohl soviel produziert? Weil wir es kaufen wollen. Ich werde an dieser Stelle nicht weiter ausholen und ja, es gibt viele weitere Baustellen. Und ja, die Entwicklung ist gerade ernstzunehmen. Die Wirtschaft kriegt ordentlich einen vor den Latz. Menschen werden krank und brauchen Hilfe. Aber wer es jetzt noch nicht kapiert, dem ist vielleicht nicht mehr zu helfen. Ja, wir müssen alle essen. Aber das ist weder Hund, noch Wal, noch Schwein. Wir leben in einer Überflussgesellschaft und tragen die Verantwortung zu entscheiden, welche Art von Essen vertretbar für alle ist. Und für uns selbst. Bleibt gesund, werdet gesund und seit gut zu euch.
Vegan ist Luxus? Im Gegenteil!
PS: Vegan ist Luxus, höre ich Fleischesser oft sagen: Nüsse, frische Früchte, Tofuprodukte und Pflanzenmilch, alles teuer. Scheint so, weil Fleisch und Fisch und Massenware so billig angeboten werden. Aber würden Fleisch und Co ihren wahren Preis kosten, würdet ihr euch über die veganen Schnäppchen echt freuen. Übrigens sind die meist deutlich länger haltbar. Veganes Essen bedeutet: frisches Obst und Gemüse. Und das ist bekannt – bewiesener Maßen. Heißt wir sparen uns im Nachhinein viel Geld für die Behandlung von Wohlstandskrankheiten und schützen auch noch unsere Mitmenschen. Jetzt fehlt einigen vielleicht noch die Kreativität und der Mut, solches Essen auch köstlich zuzubereiten. Aber hey, nutzt doch die Zeit, die ihr vielleicht gerade ungewollt habt, und koche was Frisches. Ist sicher auch gut für das Immunsystem. Ihr müsst nur wollen. Genauso wie alle wollen, dass Corona sich schnell wieder verzieht.
