Hausgemacht, verpackungsfrei und superlecker
Ich liebe Gnocchi – als Salat (meine Spezialität), angebraten mit Kräutern und Gemüse, in der Suppe oder als klassische Pasta mit veganer Sahnesoße und Pilzen. Was ich an Gnocchis allerdings gar nicht mag, ist die Verpackung. Bei meinem Verbrauch kommt da schon einiges an Müll zusammen und deshalb habe ich beschlossen, etwas dagegen zu tun. Nämlich: selbst Gnocchi machen. Das Ergebnis: lecker!

Alles was ihr braucht sind Kartoffeln, Mehl und Grieß. In meinem Fall habe ich Kartoffeln vom eigenen Acker genommen, selbst aus der Erde gepult und geputzt. Die Kartoffeln habe ich halbiert oder je nach Größe geviertelt, mit Schale abgekocht, kalt abgeschreckt und dann gepellt (Kartoffelschalen nicht wegschmeißen, sondern aufbewahren, am besten in der Sonne trocken lassen!).

Die kalten Kartoffeln habe ich in den Mixer geworfen und wollte Brei daraus machen, allerdings hat der Mixer schon nach wenigen Sekunden gezeigt, dass er die Masse nicht mag und so musste ich den Kartoffelstampf mit der Hand zerdrücken… meine nächste Anschaffung sind ein Kartoffelstampfer und eine Hochleistungsküchenmaschine.

Auf 1000 Gramm Kartoffeln kommen 500 Gramm Mehl – ich habe Vollkorndinkelmehl genommen, versuche es nächstes Mal aber noch mit selbst gemahlenem Hirse- und Buchweizenmehl. Mal sehen, welche Variante am besten schmeckt. Außerdem kommen noch 100 Gramm Grieß dazu – entweder als Polenta oder wie bei mir heute Weizengrieß.

Aus dem Teig, den ich heute in mühevoller Handarbeit 45 Minuten lang gearbeitet habe, damit die Kartoffelstücke so klein wie möglich werden, formt man mit genügend Mehl auf der Arbeitsplatte lange Schlangen und schneidet daraus mit dem Messer oder einem Löffel Rauten oder formt kleine Klößchen.

Wer mag, kann die Gnocchi nochmal im Grieß wenden, damit sie nicht aneinander kleben bleiben und ab ins blubbernde Wasser.

Nicht zu heiß kochen, eher nur kurz aufkochen und dann ziehen lassen, sonst zerfallen sie je nach Teigkonsistenz schnell wieder in ihre Einzelteile. Mit einem Sieb herausheben und entweder abkühlen lassen oder direkt zum fertigen Gericht weiterverarbeiten. Ich wollte natürlich wissen, wie die kleinen Kunstwerke schmecken und habe sie direkt in einer beschichteten Pfanne angebraten – mit Rosmarin und Schnittlauch von der Dachterrasse, ein wenig Salz und einer Prise Chili. Und ich muss sagen, ich bin zufrieden. Das Ergebnis sind feste, geschmackvolle und verpackungsfreie Gnocchi.

Wer zuviel Teig hat, muss nicht alles direkt verarbeiten. Ich habe die Hälfte des Teigs in einer Dose in den Kühlschrank gestellt und mache daraus in den nächsten Tagen nochmal frische Gnocchi für meinen Spezial-Salat. Und jetzt genieße ich erstmal mein Mittagessen, bevor ich gleich auf eine kleine Laufrunde gehe. Viel Spaß beim Nachkochen!