Ich bin Anita aus Köln, 36 Jahre alt, Sport-Reporterin beim Radio, Autorin, Bloggerin und Hobby-Triathletin, angemeldet für meine ersten Ultratrail. Ich muss verrückt geworden sein. Aber ich liebe Sport. Auch wenn das nicht immer so war…
Historie meiner (Un-)Sportlichkeit
Trailrunning? Ich? So ganz in echt, mit richtigen Bergen, Höhenmetern und Trampelpfaden – wenn überhaupt?! Hätte mir das jemand vor ein paar Jahren erzählt – ich hätte lauthals gelacht. Im Schulsport wurde ich immer als Letzte gewählt. Für mich waren die Bundesjugendspiele der Horror, Sportabzeichen reine Folter.
Ich = Lokomotive
Ich habe es in der Oberstufe zwar immer wieder mit neuen Sportarten versucht, aber weder Volleyball noch Fechten haben mich überzeugt. Ich wollte Sport studieren – aber an der Aufnahmeprüfung der Sporthochschule Köln bin ich kläglich gescheitert. Ich laufe zwar seitdem ich 18 bin, aber ich bin nicht schnell, eher ausdauernd. Eine Lokomotive. Meine schnellste Zeit auf zehn Kilometer liegt bei 46:47min. Mein schnellster Marathon dauerte 03:45:48 Stunden. Allerdings würde ich beides heute nicht mehr schaffen. Muss ich zum Glück auch nicht. Denn beim Trailrunnung sollte man zwar nicht trödeln, aber hier geht es ja viel mehr um das Erlebnis, die Natur, die frische Luft. Zumindest in meinem Kopf.
Vom Ironman zum Ultratrail
2018 habe ich mein lang ersehntes, größtes, hart erarbeitetes sportliches Ziel erreicht: den Ironman in Frankfurt. Eine echte Langdistanz mit 3,8 Kilometern schwimmen, 180 Kilometern Rennrad fahren und einem 42,195 Kilometer langen Marathon zum krönenden Abschluss. Das tat weh. Aber die Medaille ist wunderschön und entschädigt bei jedem Anblick für alles. Nun wage ich aber zu behaupten, dass dieser Ironman ein Witz gegen das war, was ich mir für 2019 vorgenommen habe. Ich möchte nicht einfach ein bisschen in den Bergen laufen, nein, ich picke mir immer gleich die dicken Brocken raus und habe mich für den TransAlpineRun – kurz TAR – angemeldet. Richtig. Einmal zu Fuß über die Alpen. Laufend. An acht Tagen, ohne Ruhetag, mit 272 Kilometern Distanz und 16.000 vertikalen Höhenmetern nur nach oben – und genauso viel wieder runter. Jeden Tag im Schnitt einen Marathon mit 2.000-3.000 Metern aufwärts, ohne viel Asphalt, mit Rucksack und Trailstöcken. Ich muss bescheuert geworden sein. Aber was soll´s.
Die Strecke beim TAR
Mehr zur Strecke auf transalpine-run.com/strecke.

Teamwork
Meine Laufpartnerin in Crime ist die liebe Heike – sie zieht Anfang 2019 von Aachen nach Erlangen. Das heißt, wir werden nur selten gemeinsam trainieren. Und weil ich nicht immer alleine laufen möchte, nehme ich euch einfach mit! Ich werde hier wöchentlich über meinen selbst geschusterten Trainingsplan schreiben, über meine Ups and Downs und wie ich in einer platten Stadt wie Köln trotzdem die ein oder anderen Hügel zusammen bekomme, um meine Beine zu trainieren. Ich werde jeden noch so kleinen Anstieg nutzen, den Herkulesberg zu meinem Hausberg machen und Hill Reps, Treppenläufe, lange Wanderungen und Test-Trails machen. Dazu gibt es eine bunte Tüte aus lockeren Longruns, Sprints und Krafttraining im Fitnessstudio. Und damit ihr schon mal seht, welche Termine ich fix gemacht habe, hier ein kurzer Überblick:
Meine Pläne 2019
- 28.04. Radrennen 312 auf Mallorca (167 km mit 2.500 hm)
- 11.05. Ironman 70.3 auf Mallorca (1,9 – 90 – 21 km)
- 25.05. Megamarsch Weserbergland (100 km in 24 std)
- 14.06. Zugspitzen Basetrail (40 km mit 2.000 hm)
- 06.07. Megamarsch Düsseldorf (50 km)
- 20.07. Eiger Ultra Trail (51 km mit 2.700 hm)
- 04.08. KölnTurm Treppenlauf (714 Stufen über 39 Etagen)
- 31.08.-07.09. TransAlpineRun (272 km mit 16.000 hm)
Ich brauche Euch!
Zudem werde ich für ein paar Hügelläufe Gesellschaft brauchen, entweder am Rand oder mit auf der Strecke. Dafür werde ich Termine bekannt geben, damit ihr euch hoffentlich zahlreich anschließt. Außerdem suche ich noch eine Lauf- oder Radbegleitung für den 100-km-Megamarsch Ende Mai. Du vielleicht? Freiwillige vor! Ansonsten freue ich mich über Arschtritte, guten Zuspruch, Tipps und Hinweise zu Fehlern, die ihr vielleicht in euren Trailanfängen begangen habt, damit ich sie einfach überspringen kann. Also, stellt euch eine Erinnerung für den Blog, jede Woche gibt es neues auf die Ohren – und als kleine Snacks für zwischendurch bekommt ihr regelmäßig Bilder zu meinen Trainings auf einem Instagram-Account @yourfitfoodcoach.
Startschuss 1.Januar
Heute geht es direkt los – mit Alternativtraining. Schwimmen. Ich war am Wochenende lange laufen. 21 Kilometer in lockerem Ausdauertempo, und fast ausschließlich auf Wiesen und Trampelpfaden entlang der Rheinaue. Da war es richtig schön matschig und ich konnte meine neuen Trailschuhe einweihen. Mir ist wichtig, dass ich langsam den neuen Untergrund kennenlerne. Bisher bin ich ja eher eine typische Stadtläuferin, die asphaltierte Parkwege, Straßen und Waldautobahnen nutzt. Aber ab sofort werde ich die urbanen Strecken so oft es geht verlassen und auch Tuchfühlung mit Wald und Wusel machen. Tipps für gute Strecken rund um Köln nehme ich gerne entgegen. Ich freue mich auf ein spannendens, herausforderndes und sportliches Jahr und tolle Wettkämpfe!

Eure Anita