Wieviel Müll produzieren wir?

Anita Horn Pappnase

Seit 2015 benutze ich immer morgens und zwischendurch meine Mehrwegflasche gegen zuviel Müll, die ich multifunktional einsetzte. Sie hat Platz für einen Liter und kann sowohl Hitze als auch Kälte gut ab. Morgens benutze ich sie meistens für Smoothies oder meinen Tee, den ich mit zur Arbeit nehme. Da ich keinen Kaffee trinke, ist die Flasche nach den Gebrauch auch nicht so geruchsempfindlich. Aber warum mache ich das überhaupt?

Mehrwegflasche auch Zuhause

Zwei Gründe für Mehrweg

Für mich gibt es zwei wichtige Gründe: es ist viel billiger als der „Coffee to go“ und viel Umwelt schonender. Innerhalb einer Projektwoche an meiner Schule haben wir uns genau mit diesem Thema befasst. Das Motto war „wieviel Müll produzieren wir?“. Alle Lehrer und Schüler sollten mal jedes Getränk in einem Einweg Becher trinken und dann in Müllsäcken wegwerfen. Da kam in einer Woche eine Menge zusammen, da wir eine große Schule sind. Für die Schüler war das ein eindrucksvolles Erlebnis, denn die großen Müllsäcke stapelten sich mannshoch.  Das hat auch mir die Augen geöffnet und ich bin sofort auf meine Mehrwegflasche umgestiegen.

Flasche statt Becher

Am Anfang hatte ich noch einen Thermobecher, ich finde aber die Flasche für meinen Smoothie wesentlich geeigneter. Sie kann ich auch viel besser auf dem Fahrrad transportieren als den Coffee to go oder einen Thermobecher! Natürlich kann ich verstehen, dass es in der Stadt einfacher ist, sich einen Coffee to go unterwegs zu holen. Ich denke, wenn man das „mal“ macht,  ist das ok, aber für alle, die mehrmals am Tag einen Kaffee trinken, wäre ein Mehrwegbecher wirklich verantwortungsbewusster, der Umwelt zu Liebe.

Gegen zuviel Müll

Blick nach Indien

In meinem Heimatland Indien ist Umweltschutz an einer kleinen Schule nun auch ein großes Thema. Da es so viele Menschen gibt, dauert es natürlich, aber auch hier habe ich mit Lehrern gesprochen und ihnen vermittelt, dass auch sie was zum Umweltschutz beitragen können. Bei meinem Aufenthalt im Februar 2003 in Bombay (Mumbai) stellten wir aus Müll/ Plastik neue Gegenstände her, um weniger Müll zu produzieren.  Teilweise haben wir die Dinge z.B. Taschen, Untersetzer, Kränze, Armbänder, Schulmaterial… verkauft oder verschenkt. Die Menschen haben sich sehr darüber gefreut.

Langsam aber sicher gegen Müll

Leider können es viele dort nicht nachmachen, da die Menschen, die auf der Straße leben, zwar umgeben von Müllbergen sind, man aber zum Befestigen, Kleber, Schere, Kuttermesser oder Drähte sowie Werkzeuge benötigt. Dies kostet Geld oder wird nachts auf der Straße den Obdachlosen gestohlen. Aber die Lehrer wollten das Projekt weiterführen und in einem so großen Land, was durch die vielen Autos die Umwelt vergiftet, mit kleinen Dingen etwas bewirken. Darüber freue ich mich sehr.

Die Gastautorin

Lini läuft

Lini ist 38 Jahre alt, lebt in Hannover, ist zweifache Mama und arbeitet mit schwer erziehbaren Kindern in einer Schule. Sie treibt für ihr Leben gerne Sport und geht gerne Essen. Wenn sie nicht gerade ihre Freizeit mit der Familie verbringt, trifft Lini sich gerne mit Freunden.