Mexico City Halbmarathon 2017

Anita Horn Slider, Sport & Fun

Auf 2.250 Metern hoch gelegen ist Mexiko City für europäische Flachlandtiroler wie mich eine echte Herausforderung, sowohl physisch als auch logistisch.

Ich dachte mir, dass es einfach gut passt: ein Halbmarathon, ganz zufällig genau während meines Aufenthalts in Mittelamerika. Das ist doch eine tolle Vorbereitung für den Berlin Marathon Ende September. Lockere 21 Kilometer gehen schließlich immer. Die Temperaturen sind in Mexiko D.F. (Districto Federal) auch nicht soviel anders als bei uns in Deutschland. Da sollte eine Endzeit von 1:50:00 vielleicht sogar eine 1:45:00 drin sein.

Am Vortag fing der Härtetest aber schon an. Die Startnummernausgabe war in einem völlig anderen Stadtteil – das heißt in Mexiko locker mal 40 Minuten Taxifahrt und Verkehrschaos. Egal, ich habe dank einheimischer Hilfe alles gefunden und die Unterlagen auf der Messe abgeholt.

Danach habe ich mich noch kulinarisch akklimatisiert und dann zeitig hingelegt. Der Start war schon um 07 Uhr – auch wenn der Weg zur Laufstrecke für mexikanische Verhältnisse fast um die Ecke lag.

Zum Frühstück gab es ein Stück Gordita (eine Art Teigfladen) und löslichen Nescafé. Brrrrr… Plötzlich stand der nationale Fernsehsender Azteca TV neben mir und ich war sogar kurz in den Nachrichten.

Dann haben knapp 25.000 Leute die Nationalhymne gesungen und wir sind im Pulk über die Startlinie getrabt.

Ich war mir sicher, dass sich der Knubbel am Menschen bald auflösen würde, aber Pustekuchen. Zickzack und Tempowechsel waren angesagt – bis ich mich der zähen Masse einfach angepasst habe. So wurde mein Lauf zum Sightseeing-Event inklusive Gehpausen. Denn die Höhe hat mir doch mehr zugesetzt als ich am Vortag beim Bummeln gedacht habe. Jeder noch so kleine Anstieg hat mich umgebracht.

Ich gebe jede Wasserstation mitgenommen und am Ende versucht mir einzureden, dass meine Zeit von 02:20 Stunden egal ist.

Antrieb durch Erpressung: „Lauf schneller, mir tun schon die Arme weh!“

So richtig stimmt das zwar nicht, aber am Ende zählt halt doch das Erlebnis – die Medaille ist schließlich für alle die Gleiche…

und außerdem ist nach dem Wettkampf vor dem Wettkampf. Am heutigen Sonntag habe ich in Puerto Progreso einen Sprint-Triathlon mitgemacht – mit Erfolg. Der Nachbericht folgt – einen Vorgeschmack gibt es auf meinem Instagram-Account. Eins vorab sei aber gesagt: es lief super. Ganz nach dem Motto #beatyesterday.