Beim Rennradfahren lernt man oft tolle neue Strecken kennen. Beim Laufen bleibt man irgendwie oft auf seiner Hausstrecke. Dabei gibt es viele tolle Routen, die man ohne viel Aufwand erreichen kann, die schöne Abwechslung in den Laufalltag bringen und auch noch gut beschildert sind. So wie der Kölnpfad – quasi die RTF unter den Kölschen Laufrunden.
Und weil wandern zwar wunderschön ist, aber auch deutlich länger dauert, gibt es regelmäßig die Chance den Kölnpfad im Rahmen eines Kölschen Wettkampfs zu laufen.
171 KILOMETER
Ja, genau, 171 Kilometer – das ist ein Ultralauf für Naturliebhaber.Allerdings muss beim Kölnpfad-Lauf nicht jeder jeden Kilometer alleine machen (auch wenn es natürlich auch dafür Anwärter gibt). Ich zum Beispiel habe mich für eine Staffel entschieden, zusammen mit vier Jungs aus meinem Kölner Triathlonverein werden wir jeweils 31-39 Kilometer machen, um am Ende einmal rund um Köln gelaufen zu sein. Wir sind also das erste Mal dabei, wenn der „KÖLSCHE KLÜNGEL“ ruft.
Der Kölnpfad wurde im September 2008 offiziell eingeweiht und bei der Wahl „Deutschlands schönste Wanderwege 2014“ gleich mit einem Platz auf dem „Treppchen“ belohnt. Der Kölner Eifelverein hat den Kölnpfad entwickelt, markiert und hält ihn in Stand – alles auf ehrenamtlicher Basis.
DAS WANDERZEICHEN
Das Wanderzeichen ist ein weißer Kreis auf schwarzem Grund, für all diejenigen, die jedoch lieber ihren elektronischen Helferlein vertrauen, gibt es hier kurz vor dem Lauf die GPS-Dateien. Denn die Wegfindung ist durchaus Teil der Challenge. Ohne Navi kann es beim Lauf schnell schwierig werden. Während das Navi aber eher eine Empfehlung ist, sind Trinkrucksack oder Hüfttrinkgürtel zum Beispiel Pflicht. Es wird zwar einige Versorgungspunkte geben, aber im Großen und Ganzen ist der Wettbewerb ein Selbstversorger-Lauf.
Wir haben uns nun so aufgeteilt, dass ich am 1.7. um acht Uhr starte und dann ein bisschen was vor mir habe.
Etappe1: Anita (32km)
Bei ordentlicher Hitze habe ich gestern einen lockeren 25-Kilometerlauf hingelegt, mit entspanntem 5:30er Schnitt und drei Pitstops zwecks Trinkpause. Ein Hoch auf unsere Kioskkultur. Ich hoffe beim Kölnpfad auf ähnliche Temperaturen und mindestens genauso kalte Apfelschorle.
Etappe 2: Andreas (31km)
Andreas hat in Holland seine Fitness getestet – und wer behauptet Holland sei immer nur flach, der irrt. In den Dünen von Zouteland kann man richtig Höhenmeter machen. Wenn dann Gegenwind und Sandstrand dazu kommen, dann ist die Vorbereitung für den Kölnpfad quasi perfekt.
Etappe3: Philippe (35km)
Philippe ist Mathematiker, Triathlet und berät Sportler für ihre Wettkämpfe – somit kann er genau planen und sich genau ausrechnen, wie er seine Etappe laufen soll. Philippe ist wohl unser schnellster Starter und wird ein schnelles Tempo anschlagen. Wir freuen uns ihn im Team zu haben.
Etappe4: Ingo (39km)
Nach zwei Wochen Pause wegen einer Verletzung konnte Ingo endlich wieder komplett ohne Schmerzen laufen. Ein gutes Zeichen im Hinblick auf die Staffel. Ziel war es das erste Staffelstück in Porz am Rhein lang zu laufen. Bei warmen Wetter lief es sich gut und in Summe hat er auch nur zweimal die korrekte Abzweigung verpasst…
Etappe5: Chris (35km)
Innerhalb, außerhalb oder rund um Köln – Chris läuft, wann immer er Zeit hat. Am liebsten macht er verschiedene Brückenrunden entlang des Rheins. Beim Kölnpfad freut er sich besonders darauf seine Heimat aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen. Für die „MACH3KölnPfadFinder“ sorgt er als Schlussläufer für den Endspurt.
DAS ZIEL
Die Maximalzeit für das Finish beträgt 24 Stunden beim Staffelbewerb. Wir brauchen hoffentlich nur 5×3 Stunden, aber werden in dieser Zeit einiges zu sehen bekommen: den Kölner Rheinstrand, Parklandschaften, Wiesen und Wälder, den Grüngürtel, die Rheinauen im Norden und Süden, die Seenlandschaft im Kölner Norden, den Königsforst und die Wahner Heide. Auch ein bisschen Industriekultur ist dabei. Die Strecke führt vorbei an Autobahnen, Bahngleisen, am Niehler Hafen und dem Rhein. Historische und kulturelle Denkmäler wie die römische Wasserleitung in Klettenberg, Kirchen, die Schlösser in Bensberg und Wahn, der Schlosspark in Stammheim mit seinen Skulpturen, die Rheindörfer im Norden und Süden liegen ebenfalls am Weg.
Wem der gesamte Pfad übrigens zu lang ist kann auch die Kölsche Nachtschicht mit 75 km laufen, und wer erstmal nur reinschnuppern möchte, kann am 10×11-Wettbewerb teilnehmen: https://koelnpfad.wordpress.com/die-4-bewerbe/. Für jeden gibt es natürlich eine schicke Erinnerung – vor zwei Jahren sah die Medaille übrigens so aus und war eine Gürtelschnalle, wenn ich das richtig aufgeschnappt habe. Ich bin gespannt auf unsere eigenen…
Wir freuen uns!