Alternative und Ergänzung: Trampolin-Training

Anita Horn Featured, Sport & Fun

Häschen hüpf! Ich dachte ja: och ein bisschen springen geht immer. Aber auch zwei Tage nach meinem Trampolin-Training habe ich noch Muskelkater vom allerfeinsten.

Jump House - Bag Jump

Vor allem mein gesamtes Rippenfell und mein Nacken sind ein ganzer Katerzoo. Verrückt – und demnach wohl sehr effektiv. Soviel Muskelkater habe ich vom Triathlon-Training nicht.

In Deutschland gibt es immer mehr Trampolinhäuser – in NRW stehen die Hüpfburgen zum Beispiel in Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Aachen und Köln bereit. Und mit Hüpfburg meine ich nicht nur reine Spring-Oasen. Es gibt die unterschiedlichsten Spielwiesen: Basketballplätze mit Trampolinen, den Bag Jump – ein überdimensionales Luftkissen, um neue Sprünge zu üben und weich zu fallen. Das federt übrigens nicht und das Schwierigste daran ist vermutlich, wieder heraus zu krabbeln… Mein Favorit ist aber der Survival Jump, eine runde, aufgeblasene Riesenhüpfburgarena mit acht wackeligen Schaumstoffpodesten – für jeden Teilnehmer eins – und in der Mitte drehen sich zwei Schaumstoffbalken, über die man drüber springen oder sich drunter herducken muss. Für die ganz Harten gibt es die Ninja Box – ein Hindernissparcour mit drei Schwierigkeitsstufen. Man läuft über rutschige Balken, hangelt sich an Turnerringen oder Plexiglasplatten entlang, muss Abgründe überwinden und sich an mit Schaumstoff gefüllten Säcken rüber zur nächsten Plattform schwingen. Ich bin an Schwierigkeitsstufe II gescheitert, auch wenn die erste noch trügerisch gut geklappt hat…

Trampolinspringen ist übrigens bewiesener Maßen gesund. Es schont die Gelenke, trainiert die großen und kleinen Muskeln und ist sogar gut für Leute mit Rückenschmerzen, weil die Bandscheiben wieder entzerrt werden. Dazu werden Peristaltik und Durchblutung angeregt und man ist herrlich geschafft nach einer Stunde Springen. Bei Profiturnern ist das Springen nicht immer so gelenkschonend. Sie springen bis zu zehn Meter hoch und bei der Landung wirken bis zu 3,5 Tonnen auf ihren Körper. Zudem können sie auch mal falsch aufkommen oder das Netz ganz verfehlen. Vorsicht ist also immer geboten – auch bei den Amateuren in den Trampolinhäusern. Denn es hüpfen schließlich noch viele andere Häschen – Kollisionen nicht ganz ausgeschlossen. Die NASA hat in den 80ern übrigens festgestellt, dass zehn Minuten auf dem Trampolin genauso viel bringen wie 30 Minuten Joggen. Wenn das keine gute Nachricht für den Winter ist, dann weiß ich auch nicht…

Alternative zur Alternative

Wer kein Trampolinhaus in seiner Nähe hat kann man schauen, ob ein nahe gelegenes Fitnessstudio einen Jumping Fitness-Kurs anbietet. Da hat dann jeder sein eigenes kleines Trampolin, vor Kopf ist eine Stange zum Festhalten. Und dann gibt´s Anweisungen vom Trainer, laute Musik und man joggt, dreht sich oder macht z.B. Kniebeugen auf dem wackeligen Untergrund. Oder man kauft sich einfach ein kleines Trampolin für Zuhause – nur bitte indoor unbedingt auf genügend hohe Decken achten – sonst gibt´s Kopfweh.

 Rückblick

Angefangen hat übrigens alles mit einer einfachen Matratze und findigen Zirkusartisten, die das Auffangnetz weiterentwickelt haben zu einer eigenen Vorführungsform. 1928 hat ein amerikanischer Kunstturner dann das Prototyp-Trampolin „erfunden“ und es patentieren lassen. In den 50ern fingen dann Trainer in Deutschland an zu tüfteln und bauten Wurfmaschinen aus Fahrrudschläuchen und Rolläden. In den 60ern haben sich die Turnernationen getroffen und den Internationalen Trampolin-Verband F. I. T. gegründet. Heute gibt es das Tumbling als Wettkampfart. Auf einem etwa 40 Meter langen Federband springen die Athleten ihre Salti und Schrauben, dass mir schon beim Zusehen schwindelig wird. Und der Klassiker ist die Trampolin-Choreographie, wie es die Kanadierin Rosannagh MacLennan in diesem Jahr beeindruckend gezeigt hat.

Auf die Plätze, fertig, flieeeeeeeeeg!