Lightriding und SUP Yoga – Wassersport to go

Anita Horn Slider, Sport & Fun

Es ist ein regenreicher Sommer. Mit schönen Abschnitten. Aber zum Glück gibt es Outdoor-Aktivitäten, bei denen nass werden kein Problem ist – denn man ist dabei eh am oder auf – und im Zweifel auch im Wasser. Wassersport zum Mitnehmen. Denn jetzt mal kann man Windsurfen aus dem Fahrradkorb. Ich habe es ausprobiert – zusammen mit Franzi aus Köln.

Weg mit dem Dachgepäckträger, weg mit einem Anhänger für sperrige Segel – die Luftmatratze bekommt Konkurrenz – nämlich faltbare, aufblasbare Surfboards und Windsurfsegel. Das nennt sich dann Lightriding – weil das Equipment nicht soviel wiegt, weil es kinderleicht zu lernen ist und schon bei wenig Wind funktioniert. Lediglich die Lieferung der Pakete ist sperrig – ich habe gut geschleppt. Aber beim Auspacken lichtete sich das Chaos und übrig blieben drei Rucksäcke und zwei Taschen mit Paddel, Segel und Mast.

Blog_Shot16

Und dann ging es auf zum Fühlinger See in Köln. Aufbauen, aufpumpen, Finnen anbringen. Die Anleitungen haben uns zunächst ein bisschen das Leben schwer gemacht. Wir dachten es fehlen ein Pumpenaufsatz und Werkzeug – aber als noch Hilfe von einer Freundin und ihren zwei Söhnen dazu kam und wir die richtige Beschreibung in einer der Rucksacktaschen gefunden haben, war es plötzlich ganz einfach.

Blog_Shot07

Blog_Shot04

Blog_Shot02

Blog_Shot09

Blog_Shot08

Blog_Shot14

Das Equipment war bereit, Franzi auch.

„Bist du schon mal windsurfen gewesen? – Nein das wird mein erstes Mal und ich bin gespannt wie schnell ich im Wasser lande. Von wo kommt denn der Wind?“ – Du bist jetzt wieder am Ufer gelandet, aber das war eher unabsichtlich, oder? – Naja, ich hab schon gemerkt, der Wind kommt von da, aber ich bin halt rückwärts gefahren, das ist vermutlich nicht Sinn der Sache. Ich hab noch nicht raus wie ich mit dem Segel und dem Wind eine gewisse Richtung einschlagen kann. – Es ist auf jeden Fall windig, versuch´s doch einfach nochmal.“

Und Tatsache, mit ein wenig Rumprobiererei und Übung klappte es langsam aber sicher. Der Stand auf dem Board wurde immer sicherer und Franzi konnte Fahrt aufnehmen.

„Erste Tour geschafft, auch einmal im Wasser gelandet, platscht auf´s Segel! Aber macht richtig Spaß! Hätte ich nicht gedacht! Man muss halt nur ausprobieren, wie das so ist mit dem Segel. Und ich glaube für einen Anfänger mit diesem aufblasbaren Segel, super weich, ich konnte mir nicht weh tun.“

Wir haben nur nicht genug Luft ins Segel gepumpt, dadurch ist es mittendrin irgendwann immer wieder eingeknickt. Und wir haben eine Leash vermisst, also diese Schnur zum zurück ziehen, wenn es im Wasser gelandet ist. Aber ansonsten war unser Test ganz erfolgreich – inklusive Muskelkater vom Wieder-Hochklettern auf´s Board.Und während wir versucht haben, die richtige Technik herauszufinden, haben die Jungs sich auf dem aufblasbaren SUP Board als perfekte Rettungswacht bewiesen.

Blog_Shot15

Blog_Shot13

Blog_Shot12

Blog_Shot06

Blog_Shot05

Lightriding

Am Ende kam leider ein spontanes Unwetter auf, so dass wir das feste Segel nicht mehr testen konnten. Wir haben ziemlich übereilt eingepackt, Luft rausgelassen und sind ab nach Hause.

DCIM100GOPROGOPR8004.

Einen Surfschein braucht man für´s Lightriding übrigens nicht zwingend. Aber ma sollte nur an Badeseen oder offenen Gewässern mit Bademeister, Rettungsschwimmern oder DLRG-Wacht zu üben.

Die aufblasbaren Surfboards gibt´s neu ab 900 Euro, das „inflatable iRIG“ ab 380 Euro. Unklappbares Material kostet etwa gleich viel. Dafür spart man sich z.B. Dachboxen und zum Beispiel einen kompletten Urlaub. Raus zum Haussee, aufbauen und los.

SUP Yoga und SUP Racing

Wem soviel Equipment zu teuer und trotzdem zu sperrig ist, der kann auch nur ein aufblasbares SUP-Board nutzen. SUP steht für Stand Up Paddel. Man stellt sich also auf das Board drauf, hat ein Paddel – das in diesem Fall aus drei Teilen besteht, die steckt man einfach zusammen und schon kann es losgehen. Das Zeug passt in einen großen Rucksack und viel lernen muss man nicht – einfach ausprobieren. Und wenn man sicher stehen kann, kann man auf dem Board auch Sport machen, z.B. SUP Yoga. Ich habe es bei Yoga-Lehrerin Nina am Fühlinger See ausprobiert.


„Jetzt machen wir erst mal was Klassisches, Vierfüßlerstand, Kuh und Katze: druck in den Fußspann, Knie vom Boden abheben, Rücken wird rund, und dann kommt der herabschauende Hund – das ist dieses umgedrehte V. Wenn wir dann noch das rechte Bein heben, sind wir nur mit drei Punkten auf dem Board – man muss jetzt eine gute Balance finden. Das wird schon knifflig.“

Das war super anstrengend, man muss schon seefest sein, vor allem kopfüber – aber trotzdem war ich nach der Stunde tiefenentspannt und perfekt gedehnt.

DCIM100GOPROGOPR7888.

DCIM100GOPROGOPR7884.

DCIM100GOPROGOPR7894.

Zum SUP Yoga braucht man noch nicht einmal eigenes Material – an der SUP Station vom Blackfoot Beach in Köln kann man sich SUP Boards ausleihen und auch YOGA-Kurse inklusive Board buchen. Das Ganze geht zum Beispiel auch am Unterbachsee in Düsseldorf und an vielen weiteren Seen in Deutschland – Fortgeschrittene können dann auch zu zweit oder dritt auf ein Board…

DCIM100GOPROGOPR7911.

… und wer mehr Action mag kann – mit dem eigenen oder geliehenem Material – auch mit mehreren Leuten SUP-Fußball spielen, mit den Paddeln wird der Ball gekickt – am Ufer denkt man sich ein Tor oder baut sich eins aus Ästen und Algen –  das gibt herrlich blaue Flecken und man fällt sicher nicht nur einmal ins Wasser. Was auch richtig viel Spaß macht: SUP Race – auf Kommando legt man hier eine ausgewählte Strecke im Wettrennen zurück und gibt alles, was Power und Paddel hergeben. Wassersport to go – von mir ein klares GO für den Sommer 2016.