Slave to the music – Musik im Puls

Anita Horn Mein Triathlon

Naaaa, wer erinnert sich noch?

Ohne Musik geht bei mir gar nichts  – vor allem beim Laufen. Ich brauche Beats, die mich motivieren und die Zeit vergessen lassen. Melodien, die Tempo bringen. Ich lausche zwar auch gerne der Natur, aber das am liebsten nach dem Training. Nun möchte ich mein Handy aber nicht immer mitnehmen, um eben ungestört Musik zu hören und zu laufen. Vor allem wenn es regnet will ich nichts riskieren. Wasserfeste Hülle hin oder her. Meine Alternative war bisher also immer ein mp3-Player, den ich mir am Shirt festklemme. Inklusive Kabel, das zwischen mp3-Player und meinen Ohren rumbaumelt und nervt. Jetzt habe ich eine weitere Möglichkeit entdeckt: die TomTom Runner2 Cardio + Music.

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Sie deckt die wichtigsten Funktionen einer Pulsuhr ab: Wasserdichtigkeit bis 40 Meter – Läufen im Regen, Schwitzen oder Schwimmen können dem Material und den Daten also nichts anhaben. Ein GPS-Signal wird schnell gefunden, die Herzfrequenz wird ohne Brustgurt durch den integrierten Sensor auf der Rückseite der Uhr direkt am Handgelenk gemessen.

Herzmessung

Außerdem kann die R2C2 – wie ich sie getauft habe – Schritte, aktive Minuten, Distanz, verbrannte Kalorien und Schlaf protokollieren. Wobei für mich vor allem die unterschiedlichen Sport-Einstellungen wichtig sind. Von Laufen, Radfahren und Schwimmen über Spinning und Fitnesstraining ist alles mit dabei – über die App und die Web-Anwendung kann ich die Details konfigurieren. Und ich kann mein geplantes Training eingeben: Ziele, Zeit, Distanz oder Kalorien, Intervalle und Runden.

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Und wenn ich die Uhr schon mal am PC angeschlossen habe, dann lade ich mir auch gleich per Drag and Drop meine Lieblingsmusik in den passenden Ordner. Bis zu 3 GB Platz stehen für iTunes-Songs und mp3-Titel zur Verfügung. Das reicht für rund fünf Stunden Musik und theoretisch elf Stunden Dauersport. Und wie kommt die Musik jetzt auf meine Ohren?

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Per Bluetooth. Dafür drücke ich den Bedienknopf etwas länger nach oben und schon sucht die Uhr nach möglichen Bluetooth-Kopfhörern – in diesem Fall die Urbanista Boston mit nur einem kurzen Kabel, das am Hinterkopf liegt. Die Ohrstücke haben eine extra Gummiführung für die Ohrmuschel, um nicht zu verrutschen oder herauszufallen. Ein zusätzlicher Clip garantiert, dass man die Kopfhörer auf keinen Fall verliert und der Sound ist erste Sahne.

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Etwas irritierend fand ich anfangs den Bedienknopf. Ich wollte durch Drücken des leicht hervorstehenden Knopfes unterhalb des Displays ins Menü, um festzustellen, dass dies der GPS-Empfänger ist. Zur Bedienung und Auswahl muss ich den Rahmen um den Empfänger herum betätigen. Ein Klick nach oben und die Bluetooth-Suche beginnt automatisch. Ein Klick nach rechts bringt mich zur Auswahl meiner Sportdisziplin und zum Start der Aufzeichnung. Ein Klick nach unten bringt mich in die Einstellungen von Profil, Sensoren und und zum Beispiel Schlaftracker. Ein Klick nach links heißt „zurück“ und bringt mich von der Uhrzeiten-Ansicht in meine Protokolle des Tages und der Woche. Mit den Links-Klicks beendet man also auch die Aufzeichnung des Trainings.

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Für jemanden, der keine ganz speziellen Trainingswünsche mit Hilfe seiner Pulsuhr steuern möchte, ist die Cardio+Music also eine leicht zu bedienende, gut sitzende und zuverlässige Uhr. Erst nach mehreren Trainingseinheiten musste ich sie wieder aufladen. Damit komme ich noch zum großen Defizit der meisten Pulsuhren und Sportkameras: warum haben eigentlich alle Geräte andere Anschlüsse für ihre USB-Ladekabel? Ich habe mittlerweile eine ganze Schublade voller Zubehör, teilweise beklebt mit Post-Its, um nicht ganz durcheinander zu kommen. Liebe Hersteller, der Umwelt und dem Verbraucher zuliebe wäre eine Einigung auf einheitliche Lademöglichkeiten ein großes Plus. Alleinstellungsmerkmal sollte das Gerät selbst sein, nicht die Stromzufuhr. Denn mithalten kann die TomTom mit anderen Uhren alle Male – auch ohne Spezialkabel.

Kabel PS

Die Uhr ist eine Leihgabe für Testzwecke. Als nächstes werde ich die Garmin-Uhr Forerunner235 vorstellen.