Laut Wetterbericht scheint passend zum Wochenende dann auch der Sommer zu Ende zu sein. Es sind immer wieder Regen, Wind, Abkühlung und Gewitter angekündigt. Erst habe ich geflucht, aber nach dem Kölner Brückenlauf letzten Sonntag bei Affenhitze und zig Teilnehmern, die wegen der Hitze abgebrochen haben, bin ich gerade sogar froh um den Temperatursturz und etwas Niesel. Nur bitte, Petrus: keine Wasserschlacht. Die habe ich schon bei der ersten Disziplin, das reicht mir.
Videos essen!
Ich habe eben ein Schwimmvideo von Michael Phelps angesehen. Nicht nur einmal. Am liebsten würde ich es essen, damit ich den richtigen Kraulzug verinnerliche. Montag war nämlich nochmal Schwimmtraining und das Ende vom Lied war: jetzt kann ich es eh nicht mehr retten. Ich lasse die Arme vorne zu lange liegen, winkle den Ellbogen nicht richtig an, wische in der Druckphase nur locker am Körper vorbei, ziehe den Arm zu schnell aus dem Wasser und strenge mich in der eigentlichen Entspannungsphase über Wasser viel zu sehr an, tauche zu weit vorne wieder ein und kriege es schlichtweg nicht gebacken. Warum haben wir eigentlich in der Schule nicht vernünftig schwimmen gelernt? Das würde mir jetzt einige Nerven und schlechte Laune sparen. Und wichtige Minuten im Wettkampf bringen. Ok, vielleicht liegt es auch an mir. Ich habe früher gerne mal blau gemacht, wenn wir in die Schwimmhalle mussten. Ich mochte diesen Sport früher noch weniger als heute. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich das irgendwann doch ändert. Das Gute am Schwimmen am Sonntag wird sein, dass wir einen Neo tragen dürfen. Das heißt mein neuer Zaosu R+ kommt das erste Mal im Wettkampf zum Einsatz. Ich werde also immerhin nicht untergehen.
Mir bleibt jetzt nicht viel außer Ruhe bewahren und Kräfte sammeln. Es ist Tapering-Woche. Nur locker trainieren, viel ausruhen, stretchen, gesund essen und ausreichend schlafen. Nicht gerade des Triathleten Paradedisziplinen. Wenn etwas im Plan hintenüber fällt, dann oft Athletik, Stretching und langes Schlafen. Aber ich übe fleißig und siehe da, ich habe diese Woche erste Mal seit Monaten bis 10 Uhr geschlafen. Ich kann mich wirklich an kein Wochenende im letzten Halbjahr erinnern, an dem ich so lange im Bett lag. Immer ging früh morgens eine Radausfahrt los, ich hatte Multikoppeln auf dem Trainingsplan, es stand ein Wettkampf oder schon einmal die Fahrt dorthin an oder zur Abwechslung mal eine Hochzeit, auf der man um 11 Uhr antanzen musste. Fühlte sich ein bisschen an wie Off-Season. Aber soweit ist es ja noch nicht. Immerhin standen in den letzten Tagen noch ein paar Lauf-Intervalle im 4:20er-Schnitt und zwei lockere Radfahrten an, inklusive einmal Rollentraining bei strömendem Regen.
Sitz!
Jetzt wo ich richtig sitze, macht das Radfahren aber egal ob indoor oder outdoor richtig Spaß. Ich war vor zwei Wochen nämlich zum Einstellen und Physiocheck bei David Jeckel von Pro Athelets und fahre jetzt mit zwei Spacern weniger. Schön aggressiv und angenehm zu sitzen. Vielleicht gibt das ja ein paar Watt mehr am Sonntag. Freitag muss ich dann ein letztes Mal im Fühlinger See schwimmen. Das passt gut, ich bin eh zum Helfen vor Ort. Aufbauen, die Kids beim Mini-Triathlon im Wasser begleiten und meine Startunterlagen holen. Samstag feuere ich dann die Starter auf der Sprint- und Olympischen Distanz an – es sind diesmal sogar viele Teilnehmer aus dem Mallorca-Trainingscamp dabei, die aus Hamburg und vielen anderen Städten anreisen. Da freu ich mich drauf. Und Sonntag geht es dann für mich auf die Mitteldistanz.
Ein letztes Mal in diesem Jahr also einchecken, Nerven bündeln und alles geben. Die Startnummer 1323 bringt mir ab 12:30 Uhr hoffentlich viel Glück und ein bisschen Sonne, damit wenigstens die Radstrecke trocken ist. Am liebsten würde ich meine MD-Zeit von 5:22:12 Stunden aus dem Vorjahr knacken. Aber abwarten. Ingwertee trinken. Locker machen. Und es auch bleiben. Ich fange direkt mal an mit meinem Stretching…