PS: Das kann doch nicht wahr sein…
Krank im Sinne von verrückt. Genial. Bescheuert aber wahnsinnig cool. Nachdem ich es wirklich ins Ziel geschafft habe, beim Megathlon in Radolfzell am Bodensee, waren das meine ersten Worte: „Sowas Krankes habe ich noch nie gemacht!“ Und das mache ich auch nie wieder. Nicht noch einmal. Never ever. Ich war noch nie nach einem Wettkampf so fertig. Meine erste Amtshandlung war: hinlegen.
Augen zu. Wow, habe ich das wirklich gemacht? Ist es echt vorbei jetzt? Bin ich da?
Es war so irreal, vielleicht auch, weil mir eine Helferin im Ziel zwar das Chipband abnahm, aber keine Medaille umgehängt hat. Es gab nämlich keine. Das finde ich ja irgendwie sehr schade. Wie cool die aussehen könnte: eine Gravur mit fünf Sportarten, so wie das Teilnehmer-Shirt mit fünf Silhouetten. Als Teilnehmer ist das die größte sichtbare Wertschätzung: das Metall am Hals. Damit läuft man den restlichen Tag stolz durch die Gegend, und später Zuhause hängt das Schmuckstück bei den anderen Medaillen und erfreut einen noch ewig später. Also: ich mache sowas nie wieder – es sei denn, es gibt irgendwann mal Medaillen. Dann überlege ich es mir nochmal…
Samstag war Messetag. Schon mal das Wasser im Zeller See beschnuppern. Es war stürmisch hoch zehn und die aufgewühlte Wasseroberfläche machte das Atmen zwischen den Kraulzügen schwer. Die Strömung sorgte außerdem dafür, dass man Gefühl total asymmetrisch schwimmen musste, um irgendwie den Kurs geradeaus halten zu können. Zum Glück schien trotzdem die Sonne. Wir konnten nach dem wirklich warmen Schwimmausflug also auf der Picknickdecke chillen und ein bisschen die Aufregung genießen. Immer mehr Leute tummelten sich am Zelt.
Startunterlagen abholen, Strecke erklären lassen. Sind auch wirklich genug Schilder und Helfer an der Strecke, um nicht mit den Inline ausversehen auf der Mountainbikestrecke zu landen? Konnte ich keine Abzweigung verpassen? Nach der Einweisung des mega netten Orga-Teams kam dann ein kleiner Schock. Verrückt: es waren nur 14 Frauen und 65 Männer für den Einzelstart angemeldet. 14 Frauen, die sich auf den Kurs wagten. Alle, mit denen wir ins Gespräch kamen, murmelten auch immer wieder sowas wie „ach solche Leute sind das, die alleine starten“ oder „du bist ja bekloppt“, wahlweise hieß es auch „das ist ja krank“ oder „viel Spaß“… Und ja, ich kann es jetzt bestätigen, alles davon stimmt…
Maren und ich haben uns Samstag eigentlich nur gefreut. Die Wettervorhersage versprach Gutes. Wir waren abends noch Pasta essen in der süßen Altstadt von Radolfzell, und zurück in unserem Air B´n´B-Appartment haben wir dann noch unsere Getränke vorbereitet, das Material gecheckt und den zweiten Schock erlebt: der Vorderreifen meines Mountainbikes (danke Mehmet für deine Hilfe!!) verlor Luft. Tubeless, aber irgendwas war undicht. Wir haben also mitten in der Nacht den Ersatzschlauch verbraten und eingezogen. Aufgepumpt. Dann haben wir unsere Supporter Manni und Eric und uns ins Bett verbannt.
Schließlich standen uns allen ein frühes Weckerklingeln und ein langer Tag bevor. Um 4:30 Uhr bimmelte der Alarm, aber ich war schon längst wach und schon total fertig – bin nämlich die ganze Nacht schon Fahrrad gefahren und geschwommen… Egal, Augen auf, rein in den Einteiler, ein Milchbrötchen mit Honig reinzwängen und die Räder ins Auto bringen – und da war es wieder: dieses ungute Gefühl. Die Luft war wieder raus. Runter auf ein Bar im Vorderreifen. Scheiße. Also doch mein altes 26-Zoll-MTB mit ins Auto. Als Reserverad. Rüber zum See. Wechselzone einrichten. Diesmal also mit drei Rädern. Der wunderschöne Sonnenaufgang über dem See beruhigte mich zwar morgens kurzfristig, aber vor Ort wurde ich dann zum nervlichen Wrack. Das Rad machte mich verrückt, also habe ich noch schnell einen neuen Schlauch auf der Messe gekauft. Ich hatte mega Angst vor´m Schwimmen und ob ich fünf Disziplinen hintereinander hinbekommen würde. Hatte ich genug trainiert? Stimmten meine Hochrechnungen? Wie stark würde die Konkurrenz sein? Eigentlich wollte ich einfach nur mitmachen und Spaß haben, aber irgendwie hatte ich ja doch die leise Hoffnung, richtig was zeigen zu können. Aber soviel Druck konnte ich nicht gebrauchen.
Also atmen, einschwimmen, Bojen einprägen. Das Wasser war herrlich warm. Die Starter der Staffeln, Teams und die Einzelkämpfer verteilten sich so weitläufig im See, dass es gefühlt kein prügelnder Massenstart war. Und dann hörte ich aus dem Mikro nur noch ein schwammiges 10-9-8-… Die Badekappe und mein Tunnelblick verwehrten mir eine klare Wahrnehmung von allem, was um mich rum passierte. Ich war wie in Watte gepackt, hatte Gummiarme, Bauchrummeln und schwere Beine. Ich hatte Angst. Ich war am Zittern. So richtig sichtbar am Bibbern. Wieso mache ich sowas eigentlich immer? Sind Nerven eigentlich endlich? Irgendwann aufgebraucht und dann nicht mehr vorhanden? Ich hatte das Gefühl, nah am Limit zu sein. Dabei hatte der Wettkampf noch gar nicht angefangen. Noch 3-2-1 und los!
Wow. Erste Boje, Wende nach rechts, im Uhrzeigersinn. Ganz flaches Wasser, keine Welle, keine Strömung. Die Sonne im Nacken, und das um 8 Uhr morgens. Zweite Boje, dann die letzte Abbiegung und auf den Strand zu, wo unzählige Leute standen und uns zujubelten. Ich bin bis zum letzten Millimeter vorgeschwommen, denn über die Steine zu renne, hatte ich sich schon beim Probeschwimmen am Vortag als schmerzhaft erwiesen. Also wie ein Quantenflosser vor und dann mit einem Mal raus aus dem Wasser. Brille und Badekappe runter, Blick auf die Uhr. 35 Minuten. Für 1,5 Kilometer. Ich weiß, daran muss ich noch arbeiten.
Aber es war gut für mein Gemüt, denn so hakte ich eine gute Platzierung einfach direkt ab und rannte endlich relativ entspannt und mit Bock auf den restlichen Wettkampf in die Wechselzone. Rein in die Klicks, rauf auf´s Rennrad.
Auf die Straße und Gas geben. Am Anfang habe ich mir noch etwas Zeit gelassen, ich wusste wirklich nicht, wie ich mir die Kraft einteilen musste, auch wenn ich schon zwei Mitteldistanzen gemacht hatte. Außerdem kannte ich die Strecke nicht und wusste, dass wir zwei Mal gut 500 Höhenmeter schaffen mussten. Und kaum hatte ich darüber nachgedacht, kam auch schon der erste Anstieg. Kleiner Gang also und mein Luxemburg-Mantra ausgepackt: konstant und entspannt. Treten und genießen. Und ja, es half. Ich sackte nach und nach zahlreiche Mitstreiter ein, sowohl Staffelstarter als auch ein zwei Einzelkämpfer. Es wurde immer wärmer. Und ich groovte mich langsam ein… Hier und da ging es durch kleine Dörfer, durch Schienen, wo wir unser Apartment hatten, durch Horn, wo ich mich schlichtweg über den Namen freute, durch Bankholzen und wie sie alle hießen. Immer wieder standen vereinzelt Anwohner oder andere Biker am Streckenrand und feuerten uns an. Immer wieder kam ich auch mit den anderen Teilnehmern ins Gespräch. „Du machst das alles alleine? Wahnsinn, gib Gummi. Viel Erfolg!“ Dazu der Ausblick auf Sonnenblumenfelder, auf den Zeller See, auf die Berge und Wälder. Ich hatte Gänsehaut. Gefroren habe ich aber kein bisschen. Der Schweiß lief nur so an mir herunter. Die letzten Kilometer, dann rein in die Wechselzone. Unsere Supporter haben mir mit einfachen Worten zugerufen. Du bist gut in der Zeit. Weiter so. Super. Das schaffst du!
Ich habe mir die Inline gekrallt und dann besorgt auf den Vorderreifen meines Mountainbikes gedrückt. Voll. Dazu kam eine Info von der Seite: da war ein Miniloch im Mantel. Den Schlauch haben Eric und Manni nochmal ausgetauscht, jetzt passte alles. Ich konnte also auf die Inline-Strecke und mich schon auf´s nächste Radrennen freuen. Erst hinter der Signalmatte standen Bänke, wo wir die Inline anziehen konnten. Gefühlt brauchte ich ewig, alleine die Knieschoner waren ein Kampf. Dann die Schnürsenkel an den Schuhen, die zwei Klebebänder, dann die Handgelenkschoner. Dann hinstellen, lossollen. Die ersten Meter Asphalt waren rau und hubbelig. Wenn das so bleibt, dachte ich nur. Bitte nicht. Aber auf der Hauptstraße wurde es dann aalglatt und ich konnte lospesen.
Erst alleine, immer wieder mit dem Ruf „Achtung von links“ und schon wurde der Weg freigemacht. Durch die Getreidefelder hängte ich mich zwischenzeitlich mal ein paar Sekunden an andere Fahrer, aber das war mir zu langsam. Also überholen, Gas geben. Irgendwann bei Kilometer 10 hörte ich dann hinter mir ein synchrones Surren. Ich hatte Besuch bekommen, ein Windschattenfahrer. Der machte mich erst gut nervös, aber irgendwie wurde es schnell angenehm. Wenn ich rollen ließ, schob er von hinten und gab mir seine Geschwindigkeit mit. Dann hörte ich einen zweiten Verfolger. Nach der Hälfte der Strecke wurde das Fahren gegen den Wind aber anstrengend, ich bat – wie mir die Startnummer und der Namendruck verrieten – Sigi nach vorne. Und wir wechselten uns ab dann ab, fuhren im Dreierpulk die Straße entlang und sackten Stück für Stück die anderen Inliner ein. Die letzten Meter, ein Blick auf die Uhr, etwa 55 Minuten für 25 Kilometer. Ich war beflügelt. Inline aus, dann in die Wechselzone laufen. Gefühlt kam ich nicht vom Fleck. Aber ich war immer noch gut in der Zeit. Helm blieb an, Brille auch, ein Blick an den Knöchel – mein Chipband war weg! Panik!
Aber es kletterte zum Glück noch an den Inlinern. Also festzurren und wieder rauf auf´s Rad. Das Mountainbike war jetzt mein Freund. Mit 29 Zoll konnte ich Vollgas geben und auf der flachen Strecke richtig brettern. Genial!
Dann ging es in die ersten Seitenwege rein. Mitten in den Wald. Schotter. Anstiege. Mücken. Puh. Im kleinsten Gang habe ich mich also langsam aber sicher hochgeschraubt. Die Oberschenkel brannten und ich wusste, ich muss vorsichtig machen. Keine Krämpfe riskieren, keinen Hungerast bekommen. Meine Trinkflasche war schon fast leer, da war noch nicht einmal das erste Drittel geschafft. Ich war oben. Teil eins geschafft. Aber Pustekuchen, die Abfahrt war für mich sehr anspruchsvoll. Eine Rutschpartie vom Feinsten, und mit einem 29er in die Kurven ist ungeübt ein Abenteuer. Der Abhang war oft zum Streicheln nah. Einmal musste ich mich ausklicken und mit dem Fuß bremsen, das war knapp. Aber ich gewöhnte mich schnell daran, fand den richtigen Weg zu bremsen und mich reinzulegen. Dass das Vpace null gefedert ist, war nur am Anfang komisch, ich habe irgendwann einfach das Lenkrad locker gehalten und wurde eins mit dem Rad. Ein gutes Team, und ich hatte noch genug Power. Die Strecke führte uns raus aus dem Wald, um kurz darauf wieder ins schattige Grün zu gehen. Berg Nummer 2. Alter Schwede! Der Anstieg lag hier bei rund 13-14 Prozent. Und es war kein Ende in Sicht. Kurzzeitig war es wieder ein wenig flacher, vielleicht zehn Prozent, ich schaltete kurz einen Gang hoch und dann wieder runter, und dann passierte es: die Kette sprang in einer Kurve ab und verkantete sich zwischen Klettenblatt und Rahmen.
Kein Vor, kein Zurück mehr. Keine Chance. Ich versuchte erst ein paar Minuten alleine mein Glück, aber als ich den Tränen nahe und mir sicher war, dass das Rennen für mich vorbei ist, hielt ein Staffelfahrer an. Auch er versuchte sein Glück. Vergeblich. Ich war völlig fassungslos. Das kann es doch nicht gewesen sein!! Ich wollte nicht aufhören, ich wollte ins Ziel. Musste doch nur noch laufen danach. Also hielt ich nochmal jemanden an. Ein Mountainbiker, der kein Teilnehmer war, sondern zufällig auf der Strecke fuhr. Er hatte keinen Zeitdruck und half mir. Hielt noch einen zweiten Mann an und mit vereinten Kräften zogen sie an der Kette – es stand 50:50, dass sie reißt oder wieder auf die Ritzen findet. Und es klappte! Die Kette war wieder da, wo sie hingehörte. Ich ließ bestimmt 10-15 Minuten auf der Strecke. Aber für den Moment war ich einfach nur überglücklich, dass ich weitermachen konnte. Danke Nummer 520 und danke Unbekannter!
Ohne Euch wäre ich wahrscheinlich jetzt immer noch am Schieben…
Meinen Frust über die Panne habe ich mir auf der Reststrecke von der Seele gestrampelt. Ich gab jetzt wirklich alles und sackte noch diverse Fahrer ein. Immer wieder kam ein „weiter so, die kriegst du noch“, denn meine blaue Startnummer verriet mich. Einzelstarterin. Krank im Kopf. Aber noch im Rennen. Dann ging es wieder auf Radolfzell und die Wechselzone zu. Man war ich erleichtert. Und man war ich fertig. Die Höhenmeter waren mehr als knackig. Ich war müde und hatte Hunger. Manni tigerte schon hinter dem Zaun entlang, so spät hatte er nicht mit mir gerechnet. Was hätte ich eigentlich gemacht, wenn ich hätte schieben müssen? Ich hätte nicht anrufen können und die nächsten Streckenposten kamen erst Kilometer später. Gut, dass es dazu nicht kam. Ich berichtete kurz vom Kettendrama und weiß noch, dass ich die Frage „bist du noch fit?“ mit „Nein“ beantwortete. Ich wusste wirklich nicht, wie ich jetzt noch zehn Kilometer laufen sollte. Manni rief mir noch hinterher: Du kannst es noch locker unter sechs Stunden schaffen!“
Und meine Zunge antwortete: Niemals, das pack ich nicht. Aber auf der Strecke sagte mir dann irgendwas in mir: wenn du es nicht versuchst, bereust du es später. Ich nahm also alle meine letzten Kraftreserven zusammen und lief, was das Zeug hielt. Runde eins mit leichtem Anstieg an der Uferpromenade des Sees vorbei, dann über Kopfsteinpflaster in die Altstadt, wo Touristen und Einheimische saßen und Kaffee tranken, mal applaudierten, sich aber sonst nicht groß um uns kümmerten. Die Sonne brannte gnadenlos auf den flirrenden Asphalt. Ich wollte nicht mehr. Ich wollte nur noch ankommen. Versorgungsstelle. Schwämme und Wasser. Alles über den Kopf. Weiter geht´s. Noch eineinhalb Runden. Promenade runter, dort stand viel Publikum und wartete auf die eigenen Leute. Applaus rauschte an mir vorbei. 25 Minuten für Runde 1. Wenn ich das Tempo halten würde, wäre ich wirklich unter sechs Stunden im Ziel. Oder?! Ich konnte nicht mehr rechnen. Egal. Einfach rennen. Wenden. Promenade bergauf. Leute wegschreien, die dort flanierten. Meine Stimme war weg. Heiser. Es reichte nur für ein unfreundliches „Hey!“. Sorry Leute, war nicht böse gemeint. Aber ich pfiff schon aus dem letzten Loch. Nochmal durch die Altstadt. Dann kam das erste Mal das Gefühl: gleich bist du da!!!! Trotz Panne! Trotz verlorenem Chip, trotz Megaschiss. Trotz schlechter Schwimmzeit. Kein Platten, kein Sturz beim Inlinern. Einfach nur da. Mega!! Dann war die Promenade wieder in Sicht. Vorbei am Sonnensegel, vorbei an Spaziergängern mit Eis oder Currywurst in der Hand. Die letzten 1000 Meter. Ich hörte vom leichten Wind die Ansagen des Moderators näher kommen. Und den Applaus der Zuschauer am Streckenrand. Meine Haut brannte von der Sonne. Meine Beine waren nicht mehr mir. Keine Schürfwunden am Hals vom Einteiler waren wie Feuer. Aber das war mir alles egal. Ich konnte endlich abbiegen, geradezu in den Zielkanal. Da sah ich den Bogen und die Uhr!
05:52:44 Stunden. Ich habe es geschafft! Ich konnte kurz stehenbleiben und genießen. Ich bin das erste Mal seit meinen zwei Triathlon-Jahren im Ziel stehen geblieben und über die Ziellinie gegangen. Ich wollte weinen vor Freude. Aber ich konnte nicht. Kein Wasser mehr übrig. Ich wollte meinen Kopf hinhalten – für eine Medaille. Die gab es nicht, aber es gab einen Endorphinschub hoch Dreimillionen! Ich habe diesen kranken Quatsch wirklich geschafft. Ich war allerdings total am Limit. Konnte nicht sprechen, kaum noch gehen.
Ich habe es für eine Abkühlung aber noch in den See geschafft, samt Klamotten. Langmachen, in den Himmel gucken, atmen. Geschafft! Als ich mich wieder aufsetze, guckten fast alle Leute am Strand zu mir. Die spinnt, dachten sie wahrscheinlich. Ja, tu ich wohl ein bisschen. Aber das muss man wohl auch, um bei sowas mitzumachen. Als ich wieder einigermaßen bei Sinnen war und mich in warme Sachen geschmissen hatte, konnte ich dann auch irgendwann Maren in Empfang nehmen. Auch sie hat es geschafft und kam nach 06:52:00 ins Ziel. Jetzt konnte ich mich richtig freuen! Und ärgern gleichzeitig. Wäre die Panne auf dem Mountainbike nicht gewesen, hätten dort irgendwas mit 05:37:30 Stunden gestanden. 15 Minuten eher wäre ich da gewesen. Das hätte Platz 3 in der Altersklasse bedeutet. Das kann doch nicht wahr sein! Als wäre es für mich reserviert und fest in Stein gemeißelt, habe ich um wieder nur rund eine Minute wieder den dritten Platz in der Altersklasse verpasst. Wäre die Kette nicht flöten gegangen, hätte ich mit mehr als zehn Minuten Puffer den dritten Platz gemacht und wäre, wie ich es so gerne wollte, auf dem Treppchen gelandet. Hätte, hätte, Fahrradkette.
So war es eben wieder „nur“ der vierte Platz. Und der achte von 14 Frauen insgesamt. Ausbaufähig. Aber machbar. Wobei, ich will sowas ja nicht mehr machen. Oder wollt ihr 2016 eventuell doch Medaillen drucken lassen? Das wäre megatoll, Megathlon! Jetzt, mehrere Tage nach dem Start, bin ich nämlich schon wieder besänftigt. Ich bin zufrieden mit Platz 4 AK und 8 Gesamt. Ich habe zwar müde Beine und Dauerhunger. Aber vor allem habe ich Appetit. Auf mehr…