Ironman 70.3 LUX: finished!

Anita Horn Featured, Mein Triathlon, Slider

Ironman 70.3 in Luxemburg – und alles steht Kopf!

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Was für ein Wochenende! Was für verrückte Wochen davor! Ein einziges Auf und Ab bezüglich Laune, Trainingszustand und Motivation liegt hinter mir – und allen, die mich in der letzten Zeit ertragen mussten. Und ich muss an dieser Stelle nochmal kurz erklären: der 70.3 steht für die Mitteldistanz, also die Hälfte des kompletten Ironman. 70.3 Meilen sind 113 Kilometer, die man beim Schwimmen, Radfahren und Laufen insgesamt zurück legt. Aber es ist nicht nur halb so aufregend, sondern mindestens ganz genauso – zumindest für die, die zum ersten Mal unter dem großen „iM-Zeichen“ an den Start eines Triathlons gehen.

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Freitag sind wir angereist. Bike-Check-In und Beutelabgabe waren nämlich schon einen Tag vor dem Wettkampf verpflichtend. Also ab nach Remich in Luxemburg und erstmal die Unterlagen abholen, Rad, Helm und Beutel mit den Startnummernaufklebern versehen, Glücksbringer verstauen und alles fotografisch festhalten…

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Mein Adrenalinpegel stieg noch einmal richtig an, bevor es überhaupt los ging- Ich hatte nämlich eine grüne Badekappe (die eigentlich nur Männer in der Altersklasse 30-34 bekommen haben) und hatte ein „m“ für „male/männlich“ und die falsche Startzeit (13:45 statt 13:10 Uhr) auf meiner Startnummer stehen. Ich wollte aber natürlich mit meinen Mach3-Mitstreiterinnen Simone und Steffi ins Wasser. Mit pinker Badekappe. Ich konnte aber noch alles vor Ort ändern und meinen Chip entsprechend umprogrammieren lassen. Alles gut.

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Dann haben wir die Räder in die Wechselzone gebracht und mit Folie abgedeckt. Der Wettergott versprach nichts Gutes. Das Einzige, was ich nicht mehr ändern konnte, war allerdings meine Startnummer und somit meine „Box“ – mit der 952 stand ich mit meinem „Sir Ridley“ zwischen allen Männern und hatte meine Wechselbeutelnummer auch in der Männerecke. Beim Einhängen des Rades wurde ich ein wenig entgeistert angeguckt, nach dem Motto, was macht das kleine Mädchen denn hier. Aber am Ende wurde ich akzeptiert und herzlich willkommen geheißen.

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Die Radstrecke war am Vorabend noch menschenleer und ein bisschen beängstigend. Ich wusste ja grob, was auf uns zukam. 870 Höhenmeter durch die Weinberge an der Mosel. Ich hatte aber einen super Glücksbringer und auch ziemlich viel Bock, endlich mal loszulegen. Ach eigentlich hatte ich zwei Glücksbringer. Einer davon hat übrigens all diese Fotos gemacht. Danke für diese tolle Erinnerung und die großartige Unterstützung!

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Ohne Minion und Manni wäre das alles nicht ein so geniales Wochenende geworden…

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Als alle Formalitäten erledigt waren, haben wir Mädels noch kurz unsere Blazeman-Rolle geübt, fast so schön wie Ex-Profi-Triathletin Chrissie Wellington damals auf Hawaii…

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… und dann ging es erstmal nach Trier. Dort waren wir Kölner alle untergebracht. Pasta- und Pizza-Essen für uns und alle Supporter!

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Und dann hieß es: irgendwie schlafen und Kraft tanken und Samstag früh aufstehen. Frühstücken. Getränke und Verpflegung vorbereiten…

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… um gegen 9.30 Uhr wieder zurück nach Remich zu fahren – danke hier vor allem an Jan Erik für die spontane Auto-Leihgabe! Räder auspacken, Weg zur Wechselzone und zum Rad einprägen…

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… und dann warten…

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… warten…

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… und warten…

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Ich war ein nervliches Wrack. Die Mischung aus Vorfreude, Schiss und Bock war fürchterlich anstrengend. Aber auch toll. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Rein in die Neos und…

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… zwei Bahnen warmschwimmen im Iron-Pool…

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… und dann zum Schwimmstart und ab in die Mosel. Mit pinker Badekappe…

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Wie man sieht waren nicht wirklich viele Frauen am Start. Nur rund 15 Prozent der 70.3-Teilnehmer waren in Luxemburg weiblich.Umso größer der Kampfgeist, denn die Chance, in der eigenen Altersklasse gut abzuschneiden, steigt damit rapide an. Was nichts daran ändert, dass ich noch richtig viel Arbeit habe, was meinen Schwimmstil und die Technik betrifft. Egal, Hauptsache geschafft. Ein paar Mal wurde ich von anderen Mädels ausgebremst und musste komplett neu anschwimmen. Mein leichter Zick-Zack-Kurs hat sein übriges getan, aber nach 1,9 Kilometern und 39 Minuten war auch ich dann wieder an Land. Sichtlich erleichtert, Teil 1 geschafft zu haben…

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Leider habe ich beim Blick auf meine Pulsuhr gemerkt, dass ich das Schwimmen nicht mit aufgezeichnet hatte. In meiner Statistik fehlen mir also 39 Minuten schwimmen. Nicht schlimm. Uhr an, weiter geht´s. Ab auf´s Rad. Ich hatte gehörigen Respekt vor den Bergen und dem angesagten Wind. Zurecht. Die ersten 35 Kilometer entlang der Mosel waren flach, aber richtig mies. Bei km 20 war der Wendepunkt, das heißt mir kamen auf dem Weg aus Remich raus die Schnellsten schon wieder entgegen. Und eine dicke Brise. Zum Glück hat es aber aufgehört zu regnen.

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Nach 90 Kilometern und weniger als drei Stunden konnte ich „Sir Ridley“ dann wieder abstellen und ehrlich – die Berge waren der Hammer! Die Strecke war wunderbar, trotz Anstiegen gut zu fahren und oben gar nicht mehr so windanfällig wie unten an der Hauptstraße. Ich bin konstant und entspannt die Berge hochgefahren – und habe „konstant und entspannt“ damit spontan zu meinem Tages-Mantra gemacht. Wie oft habe ich mir an diesem Samstag diese zwei Worte geflüstert?! Ich weiß es nicht mehr, aber es hat geholfen. Nach und nach konnte ich immer mehr Mitstreiter einsacken und die Fahrt sogar noch genießen. Meine Polar hat dazu einen kleinen Film – Höchstgeschwindigkeit fast 59 km/h. Puls: entspannt. Radstrecke nacherleben

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Ich habe sogar noch mein Shirt gewechselt, weil es mittlerweile vollkommen trocken und zieelich warm war. Mit leicht wackeligen Beinen ging es nach soviel Tempo also auf 21 Kilometer Laufstrecke, insgesamt vier Runden á 5,25 Kilometer mit viel Publikum, das wirklich volle Arbeit geleistet hat. Selbst die, die uns nicht kannten, haben unsere Namen gerufen, uns zugejubelt, motiviert, geschrieen, dass wir es gleich geschafft haben. Und auch wenn in der dritten Runde langsam aber sicher die Beine schwer wurden, haben mein Mantra, die Versorgungsstationen mit Wasser, Cola, kalten Schwämmen und unsere Support-Crew am Wendepunkt dafür gesorgt, dass die Füße sich weiter fortbewegt haben.

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Nach 01:53:42std laufen ging es dann in den Zielkanal – mit Superstimmung, Musik und einem Hochgefühl, das man nicht in Worte fassen kann!

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Ich hab´s geschafft. Meine zweite Mitteldistanz überhaupt, davon die erste offizielle iM-Wertung.

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Außerdem haben wir jetzt einen Pulli, auf dem die Namen aller Teilnehmer aufgedruckt sind. Eine schöne Erinnerung, die ich gerade stolz und protzig zur Schau trage…

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Wir haben es alle gepackt. Wir haben gefinished und sind zusammen schon eineinhalb ganze Iron-Women! Veit, Markus, Patrick, ihr seid eineinhalb Ironmen! Und wir sind alle super! Steffi 2.Deutsche in ihrer AK! Simone 6.Deutsche in ihrer AK, ich 12.International und 3.Deutsche in meiner Altersklasse. Nach 05:36:16 Stunden

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Wir haben hart trainiert. Dafür noch ein Dank an unseren Trainer Johann Ackermann! Wir haben gebibbert, gelitten und gelacht, uns gefreut, gefürchtet und alle gesiegt!

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Die offiziellen Sieger haben natürlich ganz andere Zeiten hingelegt Manuel Küng hat den Sieg nach 3:49:35 Stunden in die Schweiz geholt. Die beste Frau heißt Julia Gajer aus Deutschland und kam nach 4:17:25 Stunden über den Ironman-Teppich gelaufen. Vorbilder, die einen ja doch inspirieren weiterzumachen – auch wenn wir niemals an solche Zeiten rankommen. Mein erster Gedanke war zwar erst „nie wieder Triathlon“, aber das kenne ich ja schon. Kommenden Sonntag findet übrigens der Rheinauhafen-Triathlon in Köln statt. Ich habe die Startnummer 788.

Rheinauhafen

Wird nur ein Sprint. Aber die nächste Mitteldistanz ist ja im September beim Köln Triathlon Weekend auch schon dran. Und wer weiß, was danach noch so kommt…