Brotlose Kochkunst – leicht und köstlich!

Anita Horn Beste Bücher

Paleo. Klingt wie eine Zeitära. Ist es auch eigentlich. Aber es ist auch eine Ernährungsform. Essen wie in der Steinzeit – ganz modern, nämlich ohne Industriezucker, homogenisierte Milch und schlechte Fette und ohne verarbeitetes Getreide.

Anhang 1

Im Paläolithikum wurden vor allem mageres Fleisch, Fisch, Obst und Früchte, Gemüse soweit vorhanden und Nüsse gegessen, eben das, was man so gejagt und gefunden hat. Heute muss man zum Glück nicht mehr jagen. Aber man muss sich Dinge vom Leib halten, die unseren Körper überfordern: industriell gefertigte Lebensmittel, verarbeitete und vorgefertigte Mahlzeiten. Nadine aus Köln war das ein großes Anliegen, denn die belegten Brötchen zwischendurch, die Pasta am Abend und fertige Müslis haben ihr Wohlbefinden undi hre Gesundheit durcheinander gebracht. Sie hat sich an die 30-Tage-Paleo-Ernärung heran gewagt.

„Als ich von meinem Arzt erfahren habe, dass ich eine Zeit lang keine Kohlehydrate, also keinerlei Mehl und auch keinen Zucker zu mir nehmen darf, bin ich fast verzweifelt. Die Frage war, was ich denn dann überhaupt noch essen darf? Mein Arzt empfahl mir Paleo. 

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Ich bin kein großer Freund von Kochbüchern und dieses hier ist auch nicht ausschließlich eins. Es ist auch ein Ratgeber. Die ersten knapp 50 Seiten beschäftigen sich mit dem Sinn und Zweck von Paleo. Dass es eine Art Steinzeiternährung ist, also nur Lebensmittel beinhaltet, die nicht industriell gefertigt oder verändert wurden. Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Nüsse und Eier anstatt Konserven, Teigwaren und Süßkram. Es geht darum, warum man Paleo mal ausprobieren solle: um den Körper zu entlasten, ihm Lebensmittel zuzufügen, die er braucht und gut verarbeiten kann. Außerdem wird erklärt, dass das nicht eine Ernährung für ein Leben lang sein muss, sondern für genau 30 Tage. Und danach kann jeder selber entscheiden, ob es ihm damit besser geht oder nicht.

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Der 30-Tage-Ernährungsplan eignet sich für alle, die sich gerne an strikte Regeln halten und denen es einfacher fällt genau nach Plan zu leben. Für mich war das nichts. Ich habe Querbeet Rezepte ausprobiert. Dabei hat mir vor allem die Einfachheit gefallen. Nichts ist sonderlich kompliziert oder aufwändig. Die Rezepte sind unterteilt in z.B. Frühstück, Salate, Fleisch, Fisch, Snacks usw. Gerade bei den Salaten dient das Kochbuch eher als Anregung. Man hat schnell den Dreh raus, versteht schnell worauf es ankommt und kombiniert selber frei drauf los. Bei einigen Rezepten hatte ich das Gefühl, die Mengen- oder Zeitangaben könnten noch etwas angepasst werden, aber im Großen und Ganzen ist vieles sicherlich auch Geschmacksache. Bei den Apfelküchlein habe ich nur zwei anstelle von drei Eiern genommen, überhaupt kein Problem. Bei der Thai-Currysuppe fehlte für meinen Geschmack Flüssigkeit, also habe ich mehr Wasser hinzugefügt. Die Rezepte gehen trotzdem auf.

Anhang 4

Wer mit Paleo glücklich werden möchte sollte besonders Kokos mögen, denn Kokosöl, Kokosmilch und Kokosraspel finden sich in sehr vielen Gerichten wieder. Dadurch bekommt vieles eine thailändische oder asiatische Note. Mir hat das allerdings sehr gut gefallen. Auch mutiger mit Gewürzen umzugehen hat mir sehr gefallen. Wirklich zwei Teelöffel Zimt in ein herzhaftes Gericht? Und hinterher stellt man fest, dass das ganz großartig passt.

Anhang 2

Wer allerdings hofft, dass man damit wie von Zauberhand etliche Kilos verliert, dem sei gesagt, dass das trotzdem nicht so einfach ist – immerhin gehören hier auch Bewegung und der allgemeine Lebensstil dazu. Vielmehr sollte der gesundheitliche Nutzen von Paleo im Vordergrund stehen. Ich hatte jahrelang große Probleme mit meinem Magen und meiner Verdauung. Diese Probleme waren nach 30 Tagen nicht komplett weg, aber deutlich besser. Keine Blähungen, kein Völlegefühl, keine Krämpfe mehr. Außerdem fühle ich mich wacher und habe mehr Energie. Die Lust auf Brot, Pasta und Schokolade konnte mir Paleo leider trotzdem nicht nehmen. Abgenommen habe ich trotzdem ein paar Kilo und fühle mich deutlich besser.

Anhang 3

Mein Fazit ist, dass ich Paleo nicht komplett so übernehmen werde, aber ich lebe weiter weitgehend ohne Kohlehydrate, Mehl und Zucker. Ab und an genehmige ich mir mal am Wochenende eine Pizza oder ein Eis. Aber da ich jedes mal merke wie mein Körper damit zu kämpfen hat, bleibt das die Ausnahme. Allerdings kann ich nicht auf meinen täglichen Milchkaffee verzichten. Ich habe aber festgestellt, dass mit Milch nicht so sehr schadet wie Mehl. Und so kann jeder nach diesen 30 Tagen für sich austesten, womit sein Körper gut klar kommt und womit nicht. Mir hat dieses Buch also sehr geholfen gesünder und fitter zu werden, mich besser zu fühlen und auch noch ein kleines bisschen abzunehmen. Die 30 Tage sind kein Zuckerschlecken, vor allem der Entzug vom Zucker nimmt einen ganz schön mit. Aber am Ende lohnt sich der Aufwand enorm.“

Anhang 5

Nadines liebste Rezepte:

Süße Pfannkuchen: Super einfach und mit gemahlenen Nüssen statt Mehl. Lecker!
Lachs-Zucchini-Röllchen: richtig lecker und raffiniert aber auch recht aufwändig. Ich würde beim nächsten mal mit Zahnstochern anstatt mit Schnittlauch arbeiten.
Frühstücksmüsli: wurde bei mir nicht fest, ich wollte nicht zu viel Kokosöl nehmen. Statt dessen mit Kokosmilch oder auf obstsalat top! Hält lange satt.
Thai-Currysuppe mit Ingwer-Hackbällchen: mein absoluter Favorit! Super lecker und einfach.
Apfelküchlein: leicht und schnell. Ich habe ein Ei weniger genommen und gemahlene Nüsse anstatt Leinmehl genommen, weil ich das nirgendwo gefunden habe. Hat super geklappt.

Paleo-Kochbuch Cover

Das Buch von Nico Richter enthält eine große Portion Hintergrund-Infos, eine Prise Tipps und 115 leckere Rezepte.