Indeland Triathlon 2014

Anita Horn Mein Triathlon

Ich muss aufpassen, dass ich nicht gierig werde! Wobei, dafür ist es eigentlich schon zu spät…

Indeland Medaille

Gestern stand der Indeland Triathlon bei Jülich auf dem Plan. Zusammen mit meinen Freundinnen Steffi und Selma ging es mit Neos, Rädern und Laufschuhen im Auto Richtung Kaltwetterfront und Sprintdistanz (0,5-20-5 km) 2014. Als wir angekommen sind waren wir alle kurz davor, nur vom Streckenrand aus alle anderen Teilnehmer anzufeuern, wir haben gefroren wie die Schneider. 13 statt angesagten 21 Grad, brrrr. Aber nach den ersten logistischen Herausforderungen (Wo holen wir die Startunterlagen? Welcher Beutel muss jetzt in welche Wechselzone und wie kommen wir dahin? Wann startet unser Wettkampf? Welche Schuhe packen wir zu welcher Kordel?) und nachdem wir den Sportplatz – wo sich Unterlagenausgabe und Wechselzone II befanden), wurden wir ruhiger, haben uns mit den Rädern auf den sechs Kilometer langen Weg Richtung Blausteinsee und Wechselzone I gemacht und kamen langsam in Stimmung (auch wenn wir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich wussten). Wir haben also unsere Räder präpariert mit Energy-Gels, die Wechselklamotten platziert und uns dann natürlich die Strecke etwas genauer angeguckt – und wollten schon wieder flüchten. Vom Blausteinsee ging es nämlich einen gefühlt kilometerlangen Weg bergauf Richtung Fahrräder. Aber am Ende siegte der Ehrgeiz. Immerhin bot dieser Weg genug Zeit, um den Neo schon mal aufzumachen und die Ärmel auszuziehen. Also, noch schnell ein Biss vom Powerriegel und dann runter zur Wettkampfbesprechung. Kurz einschwimmen und dann fiel der Startschuss um 13.10 Uhr. Im Schleudergang stürzten sich alle Triathleten vom Steinstrand aus in Wasser und es kam tatsächlich noch die Sonne zum Vorschein. 500 Meter kraulen und kämpfen, wobei der größte Knubbel eigentlich rund um die Richtungsboje entstanden ist, die restliche Strecke war ganz gut machbar. Nach 8min47sek ging es raus aus dem recht warmen Nass und rauf bis zur ersten Wechselzone. Neo aus, Socken und Radschuhe an (ich hasse es ohne Socken zu fahren, die Zeit muss sein…) und rein in den Sattel, 20 Kilometer Knallgas. Die Strecke war bis auf wenige Turns recht gerade, aber auch recht windanfällig. Stellenweise war es wirklich schwer gegen die Pustefront voran zu kommen. Aber irgendwie klappte es dann doch ganz gut und ich lieferte mir ein kleines Rennen mit einer Anne aus Aachen – sie überholte mich, ich sie, sie mich… Dank des Spielchens verging die Zeit wie im Flug und nach 35min32sek konnte ich meinen Drahtesel abstellen und mich in die Laufschuhe schwingen (ich brauche immer noch dringend ein neues, leichteres Rad, ich glaube, dann hätte ich noch schneller treten können. Manchmal glaube ich, ich transportiere das Rad und nicht das Rad mich).

Smoothies Powerbar

Übrigens bin ich ja während der Radstrecke ununterbrochen am essen und trinken. Und offensichtlich ist das gut so. Es ist mir noch nie passiert, dass meine Kraft am Ende einer Strecke nicht mehr reichte. Für Indeland habe ich mir mal ein Powerbar-Spezialpaket geschnürt. Ich mixe mir in einer Trinkflasche immer ein normales Gel mit einem Schuss Fruchtsaft und Leitungswasser (eigentlich trinke ich am liebsten Medium-Geblubber, aber das kommt beim Verausgaben nicht so gut). In die zweite Flasche packe ich immer 3 TL Isoactiv und 1 TL Proteinshake Vanille. Dazu eine Prise Salz und alles in Leitungswasser aufgelöst. Neuerdings bräuchte ich fast eine dritte Flasche (nächstes Mal lege ich mir eine 0,5er-Flasche zum Laufen bereit), weil es nämlich jetzt drei kalorienfreie, verdammt leckere Brausetabletten-Sorten: Pink Grapefruit mit fünf Elektrolyten und Koffein für den Extra-Schub, Himbeer-Granatapfel und Mango-Passionsfrucht. Die habe ich auf der letzten RTF ausprobiert und hätte gerne direkt eine Pipeline gelegt. Wirklich köstlich und tausend mal besser als die dickflüssigen Gels (wobei die aufgelöst im Getränk auch prima alle Hungeräste verjagen, pur kriege ich sie allerdings nicht runter). Und noch mal köstlicher finde ich die neuen Smoothies – wirklich fruchtige Banane-Blaubeer- oder Apfel-Mango-Erdbeer-Päckchen, die wie ein ganz normaler Fruchtsaft schmecken. Kein Nachtrinken nötig, kein Kaugummi-Feeling, 90 Gramm mit 88 Kalorien. Davon habe ich mir eine Portion mal mit auf die Laufstrecke genommen. Und dann nochmal Vollgas gegeben. Quer durch Aldenhoven und die Felder drum herum, fast sechs Kilometer. Es lief echt rund, die Sonne schien mittlerweile pausenlos vom Himmel und ich habe noch diverse Männer und Frauen in die Tasche gesteckt.

Indeland Urkunde jpg

Weil ich irgendwann keine Frauen mehr gesichtet habe, die ich hätte einholen können, habe ich dann auf 90% gemacht – und schwupp kam auf dem letzten Kilometer eine Athletin von hinten angedüst, die ich dann auch nicht mehr gekriegt habe. Oder sagen wir mal etwas vermessen: ich habe es auch nicht explizit versucht, weil ich zwar dachte: Top 10 könnte klappen, aber wo genau ist ja dann auch egal. Hätte ich geahnt, wo ich zu der Zeit stand, hätte ich den Turbo eingelegt. Da war noch etwas Luft und mittlerweile ärgere ich mich wirklich ein wenig. Es folgten auf jeden Fall die letzten zwei Kurven und die Musikbeschallung vom Ziel kam immer näher. Ein letztes Mal abbiegen und da war es schon, das Ziel. Der Bremsweg war fast etwas zu kurz, dafür bin ich nach 25min23sek diversen Kölner Mitstreitern in die Arme gelaufen – im Zielbereich herrschte wirklich wieder sowas wie Heimatgefühl und Volksfeststimmung. Endzeit 01:15:45 und ein Blick auf die Ergebnistafeln eröffnete mir dann, dass ich nur 30 Sekunden am 3.Platz vorbei geschlittert bin. Irgendwie echt ärgerlich. Aber immerhin hat es dann doch für einmal Treppchen gereicht, weil alle Ersten ihrer Altersklasse auch geehrt wurden. Zusammen mit Selma in der AK25.

Foto: jago

Foto: jago

Selma hat mich auf dem Rückweg dann ein paar Kilometer vor meiner Haustür rausgelassen und ich bin das übrige Stück heimgeradelt. Dabei habe ich noch den Rest meiner Energize-Berry-Yoghurt-Waffel im Versorgungstäschchen gefunden und mir einverleibt. Ich muss wirklich aufpassen, dass ich die Smoothies und Waffeln nicht bald als Schokoladen-Ersatz zu mir nehme – wobei ich für die alltägliche Fruchtportion neben meinem mittäglichen Obstsalat auch eine gute Alternative gefunden habe:

Smoothies Baby

Frucht und Joghurt und Müsli gibt es nämlich in genau den gleichen Trinkpäckchen als Babynahrung. auch sehr lecker, allerdings ohne Turboboost für Sport. Zusätzlich muss ich aufpassen, dass ich nicht zu gierig werde, was meine Ergebnisse angeht. Ich meine, 30 Sekunden Rückstand sind wirklich ärgerlich. Aber dafür, dass ich locker machen wollte, ist das Ergebnis echt okay. Und Hamburg – olympisch – und Köln – Mitteldistanz – kommen ja noch. Wobei ich schon überlege, welchen ein oder anderen Wettkampf ich doch noch einbauen könnte in diese Saison. Dann habe ich auch noch ein paar Gründe, mehr Waffeln und Smoothies und Protein-Plus-Sportsmilk-Schokoshakes zur Regeneration zu verdrücken und den Thermen-Gutschein, den ich gestern bekommen habe, bald einzulösen. Regenerieren muss man schließlich in jeglicher Hinsicht. Wobei ich gerade eher ziemlich motiviert bin, noch mehr Gas zu geben. Meine To-do-Liste für diese Woche lautet also: Energie tanken, Rennräder und Fußball gucken und jetzt alles für die Hamburg-Vorbereitung geben! Gute Woche allen Lesern, Athleten und Fußballfans. Go, Schland, go! Bei euch sind auch Platz 3 und 2 keine Option!