Grandios! Macht das Spaß im See zu schwimmen! Kein Beckenrand, kein Chlor. Nur ein paar Algen, die einen an den Füßen kitzeln und freie Sicht nach vorne. Zumindest über Wasser.
Unter Wasser war ich froh, wenn ich meine Hand wiedergefunden habe. Aber das war nicht schlimm. Ich muss ja echt sagen, bis vor drei Jahren wäre ich nieeeemals in diesen See gegangen, zumindest nicht mehr als knietief. Wenn ich nicht sehen konnte, was unter mir ist, oder Gräser und Algen gespürt habe, bin ich ausgerastet vor Angst. Oder einfach purer Hysterie. Aber seitdem ich kite und in meinem Kurs damals mehrmals ins tiefe Wasser gefallen bin (war zwar Ägypten und in der Lagune türkis, aber wo es tief ist, sieht man unter sich auch nichts mehr…), war ich schock-geheilt. Heute traue ich mich in jede tiefgrüne Suppe. Das ist sehr beruhigend. Ich kann aber gut verstehen, wenn jemandem dabei komisch wird. Ich kann da nur raten: nicht aufgeben. Reinspringen, anfreunden. Das wird! Wir haben auf jeden Fall Orientierungsübungen mit den Rookies und Trainer Johann gemacht. Also alle paar Züge mal hoch schauen, sich an großen Punkten orientieren, also zum Beispiel dem Fernmast am Horizont. Dann sollten wir mal 250 Meter schwimmen ohne zu gucken. Das Ergebnis: Zickzackkurs. Aber man bekommt ein kleines Gefühl dafür, wann man hoch sehen sollte. Außerdem kann man sich auf die Füße des Vordermanns konzentrieren. Nur doof, wenn der auch kreuz und quer schwimmt. Deshalb bin ich mir lieber selbst die beste Orientierung und verlasse mich auf keinen anderen. Wobei das beim Triathlon im Fühlinger See nicht so das riesen Problem wird, da sind Bahnen abgesteckt. Heute geht´s übrigens wieder ins Wasser. Wenn es schon von oben kommt, kann es auch von allen Seiten kommen. Wir gehen wieder zu viert ins Stadionbad. Mit Neo. Bei diesen sibirischen Temperaturen bleibt uns eh nichts anderes übrig. Gestern war aber erstmal Alternativtraining angesagt: Athletik. Schwimmspezifisch.
Ich habe am Seilzug und mit Terraband Kraularme geübt und noch reichlich Sit-Ups hinterher geschoben, für einen stabile Becken-Rumpf-Haltung, damit meine Wasserlage noch besser wird. Nach einer Stunde schwitzen bin ich noch eine Runde in die Sauna. Aufguss. Dann war ich platt.
Abends gab es dann Bulgur und Kohlgemüse. Und heute Morgen habe ich noch für eine Portion Muskelaufbau gesorgt, mit zwei Spiegeleiern, Milch und Käsebrot. Vor dem Schwimmen gibt es noch ein Müsli und dann geht´s rund. Übrigens habe ich mich heute schon mal schlau gemacht, wie das genau mit dem Insel-Triathlon auf Juist funktioniert. Ich fahre Ende Juli für ein paar Tage rauf und besuche Charly. Und am 1.August ist dort ein kleiner Wettbewerb mit 400 Metern schwimmen in der Nordsee, 14 km Rad fahren und 6,3 km laufen. Aber da ich mein Rennrad kaum mitschleppen werde (hab ja schon meine Kite-Sachen im Gepäck), will ich mir zumindest rechtzeitig ein halbwegs gutes (Holland-)Rad ausleihen. Mal sehen, wie das so abläuft. Als kleines Schmankerl zwischendurch aber bestimmt eine nette Sache. Vor allem wird Juist so oder so sportlich. Ich erinnere mich an 2011. An mein auf der Insel erworbenes All-Terrain-Board.
An die Laufeinheiten am Strand…
Ans Kiten und…
- 8er Core GTS mit 142er Board
… Stand-Up-Paddlen…
Und weil ich es einfach nicht lassen kann, hatte ich gerade noch eine verrückte Idee. Ich habe eben den Newsletter vom Köln Marathon am 13.Oktober bekommen. Und da habe ich mir überlegt, ich könnte ja, weil ich dieses Jahr zumindest viel trainiere und eh fit bin, doch nochmal einen Marathon starten. Eigentlich wollte ich das ja nie. Aber meine Zeit von damals ist locker zu toppen. Und derjenige, der schon mal in Köln gestartet ist, nimmt automatisch an der „Kölner Bestzeit“ teil. Das heißt, der Läufer, der sich in seiner eigenen Zeit am stärksten verbessert, wird ausgezeichnet. Und meine 04:40:00 Stunden von 2011 sollten echt zu knacken sein. Alternative: Ich starte beim Ultramarathon. Das heißt erst den halben und dann den ganzen. 63 Kilometer insgesamt. Aber bisher ist es nur ein Hirngespinst.
Oder macht jemand mit?