Soviel Spaß und Erfolg wie beim Schwimmtraining gestern hatte ich glaube ich noch nie! Maren, Charly und ich sind gestern ins Freibad und haben uns die 50-Meter-Bahnen vorgenommen. Und bei dem Herbstwetter waren nur fünf, sechs andere Schwimmer ebenfalls auf die Idee gekommen. Also Bahn frei und ab die Post. Ich wollte gestern vor allem Strecken schwimmen, also so lange wie möglich kraulen. Und siehe da, ich habe tatsächlich die olympische Distanz geschafft! 1500 Meter im Neo. Bei jeder Wende am Beckenrand habe ich zwar zweimal geatmet, aber dann ging es direkt weiter. Auf den ersten 500 Metern habe ich zwar vergessen, meine Pulsuhr anzumachen, aber das habe ich auf den 100 folgenden Metern nachgeholt. Und wie die Kurve wunderbar zeigt, war ich nach 20 Bahnen und 21:05 Minuten durch. Da ich nach den ersten 500 Metern auch auf die Uhr geguckt habe (ca. 10 min) rechne ich 10 Bahnen und 10 Minuten drauf und komme für 1,5 km bei 31 Minuten raus. Dafür, dass ich vor einem Monat keine vier 50er-Bahnen am Stück geschafft habe, bin ich überaus zufrieden! Wenn ich das jetzt bald noch ohne Extra-Atempause schaffe wäre das grandios!
Die Kurven, die danach etwas sehr auf und ab gehen, lassen sich überigens auch ganz plausibel erklären. Erst habe ich je zwei Bahnen einarmigen Kraulzug angehängt. Dann habe ich 4x Lagenwechsel gemacht, also drei Züge Kraul, dann wenden in drei Züge Rücken, wieder drehen in Kraul. Wie ein Hähnchen am Spieß. Zwei Bahnen links rum, zwei rechts rum. Das haben wir am Mittwoch beim Training gemacht und ich fand die Übung klasse. Man muss stabil bleiben und seine Arme noch mehr koordinieren. Dann habe ich noch das T-Shirt-Schwimmen ausprobiert. Aber um wirklich mit vollgesaugtem Stoff noch mehr Bahnen zu ziehen war ich dann doch zu platt. Das mache ich beim nächsten Mal und dann richtig. Dann habe ich erstmal wieder eine Weile vergessen meine Uhr laufen zu lassen und dann hatte Charly eine Idee. Kraul-Zug. Und zwar im wahrsten Sinne. Sie hat den Pullbuoy genommen und war vorne, ich habe mich an ihren Fußgelenken festgehalten und sie hat mich quasi mit reinem Kraul-Armzug abgeschleppt. Die zweite Bahn habe ich dann als Zugpferd übernommen und nachdem der Krampf im Oberschenkel behoben war, habe ich es auch bis zum anderen Beckenrand geschafft. Ist das anstrengend!
Erklärt vermutlich meinen heutigen Muskelkater im Schulter-Arm-Bereich. Und weil das so lustig war und Charly auch mal eine Herausforderung brauchte, wie ich fand, haben wir Maren noch mit in die Übung eingebaut und haben einen 3er-Kraul-Zug-Wagon gemacht. Das Anschwimmen dauerte am längsten, danach ging die Post ab. Reife Leistung! Und die anderen Schwimmer hatten was zu lachen. Apropos Zugpferd – das stand während unserer Einheit am Rand und grinste.
Nach dem Schwimmen mussten wir noch einen traurigen Verlust hinnehmen. Für die Schwimmbrille war das Ganze gestern offensichtlich etwas zu anstrengend…
Nach dem Training gab es Müsli und dann noch ein bisschen Geselligkeit. Die Openwater-Summerparty hatte sogar Glück und ist quasi ohne Schauer ausgekommen. Am Bleibtreusee an der Wakeboard-Anlage hatten wir ein Bootshaus, das die ganze Zeit hin und her geschaukelt hat und voll beladen war. Und wir konnten uns endlich mal etwas ausgiebiger kennenlernen und austauschen, wir Rookies. Denn beim Schwimmen selbst ist Sprechen immer eher schlecht.
Es gab auch ein bisschen Action. Neo-Testschwimmen und einen 25-Meter-Sprintwettbewerb für Männer und Frauen. Die Sieger haben jeweils einen niegelnagelneuen Neo gewonnen. Ich hatte zwar auch Bock mitzumachen. Aber meine Arme waren nach der Nachmittagseinheit schlapp und als ich das Tempo der Mädels mit sicherem Abstand vom Bootshaus aus beobachtet habe, war mir auch schnell klar, dass ich definitiv nicht gewonnen hätte. Man muss ja realistisch bleiben… Die Stimmung war aber super. Und die zwei Kölsch haben auch gut geschmeckt.
Nach drei Stündchen haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht. Und wie kommt man am schnellsten vom Steg an Land? Über Wasser. Also Schuhe aus und querfeldein. Das Wasser war erstaunlich warm. Ok, an unserer Stelle war es auch nicht wirklich tief. Aber ich denke, langsam ist Zeit für unser Freiwasser-Schwimmen.
Gut, dass wir nächsten Mittwoch damit loslegen. Ab an den Fühlinger See. Vorher ist aber noch Wochenende und Rad-Zeit. Heute und morgen machen wir zwei kleine Ausfahren und ich hoffe, dass es nicht allzu doll regnet. Euch allen zwei sportliche und dazwischen erholsame Tage und bis Montag!