Kühles Nass

Anita Horn Mein Triathlon

Es gibt so Tage, da geht man freiwillig und gerne rein. Trotz Sonne. Irre, wie heiß es gestern war. Da war das Schwimmtraining eine willkommene Abkühlung. Wobei, uns wurde recht schnell recht warm. Henning hat uns gequält – aber es hat mal wieder Spaß gemacht und ich glaube sogar wieder ein bisschen was gebracht. Vielleicht. Eventuell.

20juni becken

Es hat ganz harmlos angefangen, mit einschwimmen, Brust. Und dann kamen schon die ersten vier Bahnen Kraul. Und dann haben wir bis auf die letzten vier Bahnen Brust zum ausschwimmen wirklich nur Kraul gemacht. Technik bis zum Abwinken. Einschließlich Massenstartsimulation. Aber der Reihe nach. Wir haben die einzelnen Phasen des Kraularms geübt. Am Anfang sollten wir uns nur auf die Eintauchphase vorne konzentrieren, mit langem Arm ins Wasser und nicht über Kreuz eintauchen, also auf Ohrhöhe bleiben, statt den rechten Arm links vom Kopf einzutauchen, um Schlängeleien im Wasser zu vermeiden. Dann kam die Zugphase, dann nur die Druckphase. Das Ganze haben wir dann kombiniert und jeweils einarmig eine Bahn durchgezogen. Dann kam der Reißverschlussarm hinten dran und wieder die Kombi aus allem. Und am Ende waren natürlich noch die Beine an der Reihe. Mit und ohne Pullbuoy und den Rest kriege ich gar nicht mehr zusammen. Auf jeden Fall haben wir viel Technik in allen Einzelheiten geübt, bis am Ende Luft und Arme zu nicht mehr viel fähig waren. Und ausgerechnet dann hieß es: Wettkampf. Alle sollten auf einmal starten, sprich zehn Leute auf zwei Bahnen. Damit wir uns schon mal zur Übung die Zähne ausschlagen. Hach ok, so schlimm war es nicht, aber es ist ja nun einmal Tatsache, dass man beim Triathlon durchaus mal einen Ellbogen im Gesicht hat oder einen Fußtritt gegen den Kopf gebröselt kriegt. Nicht schön, aber eine kleine Erfahrung wert. Vier Bahnen. Vorgabe war nicht einmal auf Tempo zu kraulen, aber irgendwie geht das in so einer Situation gar nicht mehr anders. Also volle Kraft voraus und dann hatten wir die Stunde im Sack. Happy and tired.

Dadurch, dass wir am Beckenrand immer wieder den Anweisungen lauschen, geht die Pulskurve natürlich immer wieder runter, aber 60 Minuten durchschwimmen würde ich eh nie und nimmer schaffen. Wenn das mal soweit sein sollte, mache ich mir zumindest keine Sorgen mehr, die olympische Distanz eventuell nicht zu packen. Dennoch ein effektives Training mit 43 Prozent im intensiven und 20 Prozent im moderaten Bereich. Und man sieht direkt: der Massenstart auf Tempo ging direkt in den Maximalbereich. Auf 4 x 25 Metern kann man das auch mal machen. Aber das war garantiert kein Wettkampftempo.

20juni polar

Mit einem Puls zwischen 139 und 175 hatten wir auf jeden Fall ein höchst abwechslungs- und erfolgreiches Training. Und danach gab´s erstmal eine kleine Belohnung.

Vanille-Waldfrucht. Hmmmmm lecker! Heute steht übrigens noch ein kleines Läufchen an und Freitag nochmal schwimmen auf 50-Meter-Bahnen, bevor ich zur Open-Water-Party an den Bleibtreusee fahre.

Und am Wochenende gibt es zwei schöne Radausfahrten: Samstag in privater Gruppe, wer mit möchte ich herzlich eingeladen. Und Sonntag dann mit der Rookie-Gruppe. Wie soll eigentlich das Wetter werden?! Egal. Schließlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.