Das kleine Schwarze

Anita Horn Mein Triathlon

Ich mag das kleine Schwarze. Sehr sogar. Allerdings nicht in der typischen Ausführung kniefrei und schick, sondern eher knöchellang und sportlich. Davon habe ich zwei zur Auswahl, einmal zum Schwimmen, und einmal zum Surfen. Jetzt am Wochenende kam der Surf-Neo, mein 5-3er, zum Zug. Denn die Nordsee ist und bleibt kalt.

17juni juist

Antje und ich waren auf dem Wasser. Sie windsurfen, ich kiten. Und ich war schon ein halbes Jahr nicht mehr, deshalb war es doppelt toll, endlich mal wieder die Welle zu machen und mit einem Affenzahn über das Wasser zu jagen. Dieser Rausch aus Geschwindigkeit und Fahrtwind, Endorphinen und Zeit, die vergeht wie im Flug, aus Community und Alleingang, der ist einfach der Wahnsinn, unbezahlbar, unvergleichlich und unglaublich genial! Natürlich macht kiten ohne das kleine schwarze auch verdammt viel Spaß, vor allem, wenn man sich das Wasser mit Schildkröten, bunten Korallen und sonst fast niemandem teilt, wie in Ägypten letztes Jahr…

17juni kiten

Aber die Nordsee hat auch ihren Charme. Am Samstag hat es aber so gepustet, dass wir nur von den Dünen aus zugesehen haben, wie sich ein paar wenige Irre bei 30 Knoten auf ihre Bretter getraut haben. Ich hatte ja schon Mühe, überhaupt stehen zu bleiben…

17juni wind

Aber gestern, Am Sonntag, war der Wind perfekt. 16-18 Knoten, flaches Wasser, Sonne, viel Platz und mein neuer 8-Quadratmeter North-Kite. Am Anfang hat er mir etwas Sorgen gemacht, weil meine Bar, also die langen Leinen, von der Länge nicht wirklich passten, ich konnte keinen Druck aufbauen und nicht richtig damit fahren. Aber nachdem ich mit Hilfe eines anderen Kiters die Knoten an der Halterung umgeknöpft habe und die Steuerleinen damit kürzer waren, ging der Kite ab wie ein Blitz und ich habe zwei Stunden lang alles um mich herum vergessen. Ein paar mal kreuzen, Höhe gewinnen und schon war ich die, die am weitesten vom Strand entfernt war. Denn hinten am Horizont hat man einfach mehr Platz für sich und ich konnte einfach ungestört fahren. Bei On-Shore ein Traum! Die Wellen hinten waren auch größer als vorne, die konnte ich gut als Kicker nutzen und ein bisschen carven üben. Allerdings habe ich mich insgesamt nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, ich wollte nicht so oft ins Wasser fallen. Weil es auch mit Neo auf Dauer etwas kühl war. In zwei Wochen geht´s aber nochmal ans Ijselmeer in Holland. Und in einem Monat fahre ich nach Juist: Insel-Triathlon mit Charly und Insulanern am 1.August und kiten soviel es geht. Und am liebsten hätte ich jetzt einen eigenen VW-Bus und würde jedes Wochenende rüber fahren. Wieso darf man auf den Rhein eigentlich nicht kiten?

Nach der Action gab es noch ein wohl verdientes Leckerli. Im holländischen Pfannkuchenhaus habe ich mit Thunfisch-Schinken-Käse-Champignon-Pfannkuchen mein Loch im Bauch gestopft. Und danach sind Antje und ich wieder Richtung Heimat, mit lauter Musik, ein bisschen Sonnenbrand im Gesicht und verdammt guter Laune. Die hatte ich übrigens schon durchgängig, seit Donnerstag. Nach dem Schwimmtraining im Stadionbad, natürlich mit meinem Schwimm-Neo

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… hatte ich eine Art Dauergrinsen aufgelegt. Weil das Training ganz gut geklappt hat. Und weil ich das Video von der Triathlon-Premiere im Rheinauhafen entdeckt hatte. Das ist nämlich seit letzter Woche raus und ich habe eigentlich einfach nur ganz unvoreingenommen sechs Minuten lang zugesehen und eine Gänsehaut nach der nächsten bekommen. Bis mir dann plötzlich beim letzten Bild fast die Tränen kamen. Vor Freude, wohl bemerkt…

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Tolles Event, tolle Erinnerung. 2014 steht schon fest in meinem Kalender. Vorher stehen aber noch einige andere Sachen an, zum Beispiel das Trainingscamp mit dem Team Tivity. Mitte Juli mache ich beim Wochenend-Workshop am Fühlinger See mit. Zwei Tage intensives Freiwasser-, Wechsel- und Koppeltraining einschließlich Orientierungsübungen, Massenstart-Simulation, Schwimmschattennutzung und Bojenumrundung. Ich freu mich!