Graul vorm Kraul?!

Anita Horn Mein Triathlon

Wer sich vorm Kraulen grault, der sollte sich einfach einer Trainingsgruppe anschließen. Gestern war endlich wieder Schwimmtraining, nachdem der Kurs letzte Woche ausgefallen ist. Und ich bin begeistert. Erstens wird es langsam wirklich anstrengend und zweitens trägt das Training Früchte.

Unsere erste Aufgabe nach dem Einschwimmen war nämlich, eine viertel Stunde am Stück zu kraulen. Wettbewerbs-ähnlich. Quasi. Klar, trotzdem noch mit Beckenrand zum Wenden, aber bei so einer Zeitvorgabe muss man sich die Kräfte schon ganz gut einteilen, und vor allem braucht man einen echten Atemrhythmus. Mal zwei Bahnen Kraul ziehen, da kann man notfalls auch die Luft anhalten und man kommt an. Bei 15 Minuten klappt das nicht mehr. Dann versagen Lunge und Muskeln. Ich muss aber wirklich sagen, es hat ganz gut geklappt. Ich musste einmal eine Minipause machen, sprich mehr als einmal Luft holen beim Wenden, aber ansonsten bin ich langsam, aber gezielt durchgeschwommen.

Anstrengend war es. Aber da wusste ich auch noch nicht, was danach kommt. Denn dann gab es Techniktraining. Und zwar einarmig Kraul mit Pullbuoy, dann haben wir den Pullbuoy als Paddle benutzt, das war richtig fies. Wenn man ihn nicht ordentlich hält, bremst er total aus und entwickelt einen wahnsinns Wasserwiderstand. Dabei lernt man aber, dass vor allem in der Druckphase auf den letzten Zentimetern nochmal richtig was rauszuholen ist. Das war eine sehr aussagekräftige Übung. Und dann haben wir noch Abschlagschwimmen und den Reißverschluss-Achsel-Move gemacht. Und wenn man am Ende all diese Elemente zusammen gesetzt hat, kam dabei im besten Falle richtig sauberes Kraulen raus. Zum Ende der Stunde haben mich zwar die Kräfte in den Armen verlassen, aber insgesamt war´s eine tolle, harte und sehr lehrreiche Schwimmeinheit. Danke, Johann! Danke, Henning!

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Henning war übrigens einer der Gesprächspartner gestern in unserer Redaktionskonferenz bei DRadioWissen. Marlis Schaum als Moderatorin hat mit ihm, Uwe Jeschke (Triathlon-Veranstalter, u.a. vom Rheinauhafen und CTW) und mir über die Faszination Triathlon, aber auch über Materialschlacht, Suchtfaktor und Reaktionen im Freundeskreis gesprochen. Zum Nachhören gibt es einen Podcast. Dauert 1,5 Stunden. Perfekt für die Regenerationszeit.  Heute will ich meine kleinen Schwimmerfolge übrigens nochmal festigen, mit Neo im Freibad. Und meinetwegen auch Regen. Ich glaube, der Graul vorm Kraul ist ein für alle Mal besiegt!