Kraul-Fortschritte unter grauem Himmel

Anita Horn Mein Triathlon

Ha! Unfassbar! Ich glaube gestern habe ich einen entscheidenden Schritt in Richtung kraulen gemacht. Oder besser gesagt Zug. Kraulzug. Gestern war ich mit Maren im Zollstockbad. Wir hatten uns das ganz geschmeidig so vorgestellt, drinnen ein paar Bahnen zum Aufwärmen zu ziehen und dann Technik zu machen, bevor wir an die reine Kondition gehen. Aber Pustekuchen. Wir kamen am Bad an und was ist? Innenbereich wegen Vereinsschwimmen gesperrt. Wir durften also wieder gehen – oder im Freibad schwimmen – bei 13 Grad Außentemperatur und 21 Grad Wassertemperatur. Und wo wir schon einmal da waren, sind wir natürlich raus gegangen. Und waren die Einzigen. Zumindest die erste Stunde. Dann kam eine gelbe Badekappe dazu.

15mai freibad

Aber die Vorstellung draußen zu schwimmen war schlimmer als die Tatsache draußen zu schwimmen. Wir haben einfach sofort unsere Bahnen gemacht und als ich warm war, habe ich mich sogar an die Technik-Übungen vom Rookie-Training letzter Woche getraut. Also abstoßen vom Beckenrand, gleiten ohne Arm- und Beinzug, dann gleiten mit Kraulbeinschlag. Und dann habe ich mir etwas von mir selbst abgeguckt – nämlich meine Atmung vom Brustschwimmen.  Beim Brustschwimmen kann ich locker zwei Kilometer ohne Pause schwimmen, ich komme mit der Luft perfekt aus. Beim Kraulen aber nicht. Also muss es ja an der Atmung liegen und nicht an der Kondition. Also habe ich ganz viele Brustbahnen gemacht und bewusst auf meine Atmung geachtet, tief einatmen, kurz anhalten (gibt Auftrieb) und dann stoßartig ausatmen. Ich habe mir den Rhythmus eingeprägt und dann habe ich das ganze mit Kraulzügen versucht. Und siehe da – um den Atemrhythmus beizubehalten musste ich länger gleiten, mich weiter nach vorne strecken und den Kopf etwas eher rausdrehen. Und schwupp, war ich nach einer Bahn gar nicht mehr so am Hecheln. Das habe ich dann wieder und wieder versucht. Zwischendurch nochmal nur Arme und nur Beine gemacht, Gleitübungen und dann wieder alles zusammen. Dann habe ich noch auf meinen Armzug geachtet (Reißverschluss!) und dann alles verknüpft. Und am Ende bin ich wirklich gekrault. Also es fühlte sich zumindest schon ganz richtig an! Ich war zufrieden.

15mai schwim

Aber irgendwann war es wirklich zu kalt. Deshalb auch dieser verzerrte Gesichtsausdruck. Lag natürlich kein bisschen an der Kamera. Auf jeden Fall sind wir dann fix unter die warme Dusche und dann ging´s nach einem kleinen Mahl (hab mir endlich mal meine lang ersehnten Pommes gegönnt, mit Ketchup, Mayo und Salat) direkt zum Portugiesischkurs. Aber wirklich aufnahmefähig war ich gestern Abend nicht mehr. Deshalb habe ich die Zeit genutzt und noch schnell drei Zeitschriften abonniert. Die SWIM, das Triathlon-Magazin und das Heft Training im Probeabo. Die gibt es nämlich alle nur an wenigen Orten hier zu kaufen und deshalb lasse ich sie mir jetzt einfach nach Hause liefern. Wobei, hin und wieder werde ich bestimmt im Kiosk lungern und mir das ein oder andere Heft mitnehmen. Ich liebe Zeitschriften. Kennt ihr das auch? Davon könnte ich unendlich viele kaufen. Regelmäßig und ohne Scham.

15mai zeitschriften

Dieses herrlich bunte Erscheinungsbild und dann lernt mal so viele Sachen neu kennen, Produkte, Athleten, alles mögliche. Ich liebe es! Auf meine erste Lieferung muss ich jetzt zwar noch ein bisschen warten. Macht aber nichts. Heute habe ich eh keine Zeit mehr zu lesen. Jetzt wird nämlich erstmal fleißig gearbeitet und heute Abend geht´s wieder zum Schwimmen. Technik-Training mit den Rookies und dem Team Tivity. Freu mich schon!