Was für eine Schlammschlacht! Einmal hätte ich sogar fast meinen linken Schuh geben müssen. Er ist samt Fuß einmal sowas von tief im Schlamm stecken geblieben, dass ich aus eigener Kraft nicht mehr raus kam. Aber starke Männer rennen nicht nur, sie helfen auch. Dank zweier Leidensgenossen, die mich ausgegraben und wieder rausgezogen haben, konnte ich also den Fisherman´s Friend StrongmanRun 2013 finishen.
Nach 3:14:43 war ich im Ziel und habe damit Platz 109 von über 1200 Frauen und Platz 2389 in der Gesamtwertung (von 12.000 Teilnehmern) gemacht. Dreckig, aber glücklich.
Aber mal von vorne. Ich war schlecht vorbereitet. Zumindest auf die Hindernisse. Ich wusste weder, wann welches Hindernis kommt, noch habe ich sonderlich gut dafür trainiert. Ok, mit meinen zwei, drei Trailruns quer durch den Wald. Aber auf ein Meter tiefen Schlamm, vier Grad kaltes Wasser und tausende Autoreifen mit rutschigen Schuhen kann man sich einfach nicht vorbereiten. Also habe ich es mit viel Müsli und einer Portion Gelassenheit versucht. Dann ging es mit meinen Eltern als seelische Unterstützer und Fahrerteam und mit Svenja als Leidensgenossin Richtung Nürburgring. Vorher sahen wir auch noch recht ansehnlich aus.
Meistens zumindest…
Und dann fiel um Punkt 12 Uhr der Startschuss.
Gestartet sind wir noch mit zwei Jungs, aber die haben uns schon nach wenigen Metern hinter sich gelassen. Zuerst lagen uns harmlose Strohballen im Weg, dann ging´s ein paar Treppen rauf und wieder runter. Und dann ging es los.
Schaumberge, siffige Wassergräben, Erdhügel, Drahtnetze zum Robben und Reifenwalzen waren nur der Anfang. Aber was erzähle ich. Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Deshalb hier ein paar Eindrücke.
Leider waren schon kurz vor Ende der ersten Runde die Batterien alle. Aber zum Glück nur die der Kamera, nicht meine eigenen. Deshalb gibt es vom Finish zwar kein Videomaterial, aber immerhin ein paar Fotos.
Von 12.823 angemeldeten Läufern trauten sich übrigens 10.451 an den Start. 9.000 Männer und 1.451 Frauen, knapp 6.000 Finisher schafften es unter dem Zeitlimit von 4 Stunden ins Ziel. Doch die echte Härteprobe kam erst nach dem Run. Das sowas von scheiße-eiskalte Wasser, um den Schlamm abzuwaschen. Duschen gab es nämlich trotz einer ganzen Menge noch längst nicht genug. Und die, die es gab, funktionierten zum Teil nicht. Und noch was zu beanstanden: am Ende gab es definitiv zuviel Stau, vor allem am letzten Hindernis. Nicht, dass ich sonst eine Bestzeit gelaufen wäre, aber 20 Minuten stehen, warten, vorwärts robben, das geht doch bestimmt auch anders! Ich verrechne das dann mal damit, dass die Strecke laut diverser GPS-Uhren länger war als 21 Kilometer und ich damit die 24-26 Kilometer in einer noch recht guten Zeit gemacht habe.
Aber zurück zu den Duschen. Sauber bin ich glaube ich bis jetzt noch nicht, überall tauchen noch getrocknete Schlammreste, Strohfetzen und Steinchen auf.
Und meine Klamotten werden einer Dampfstrahlreinigung unterzogen.
Beim nächsten Mal nehme ich Wegwerfklamotten, dann ist es auch nicht so schlimm, wenn ein Schuh wirklich mal im Schlamm dran glauben muss. Und ja, es wird ein nächstes Mal geben!