Fit ohne Geräte

Anita Horn Beste Bücher, Sport & Fun

Es soll ja Menschen geben, die Fitnessstudios hassen und alleine beim Ansehen von Hanteln, Medizinbällen und Terrabändern schreckliche Schweißausbrüche kriegen. Dabei ist das gar nicht nötig.

Weil man nämlich auch Zuhause, im Büro oder im Hotelzimmer Sport machen kann – und das ganz ohne Geräte. Ausreden zählen also nicht mehr. Und wer die Übungen mal ausprobiert wird vermutlich auch schnell auf den Geschmack kommen.

Mark Lauren trainiert Elitesoldaten für ihre Einsätze. Für uns Otto-Normal-Sportler hat er ein Trainingskonzept zusammen gestellt, das Muskelkater und eine tiefe Zufriedenheit bereitet. Denn nach dem kompakten Training mit dem eigenen Körpergewicht fühlt man sich wohlig warm, müde und bis in die letzte Faser gestärkt. Schluss mit drei Sätzen á zwölf Wiederholungen und keinem bisschen Erfolg.

Das Buch bietet 125 Übungen für Anfänger, Trainierte und Profis in verschiedenen Schwierigkeitsstufen an – für Männer und Frauen. Übrigens: Dass Frauen anders trainieren sollten als Männer ist generell auch erstmal ein Mythos. Selbst wenn wir Liegestützen machen bekommen wir nicht gleich ein breites Pumperkreuz, dicke Arme und eine gestählte Brustmuskulatur. Wir straffen unseren Körper. Wer dennoch speziell für schlanke Schenkel und einen flachen Bauch trainieren möchte, kann auch auf das Nachfolgerbuch für Frauen zurückgreifen.

In beiden Büchern räumt Lauren anfänglich mit diversen Trainingsmythen auf, die auch mir sehr am Herzen liegen. So gibt es zum Beispiel zig Hobbysportler, die regelmäßig laufen gehen, sich aber wundern, warum sie nicht schneller oder schlanker werden. Dass sie neue Trainingsreize setzen müssen, ist vielen nicht klar. Pures Geradeaus-Laufen, auch wenn es drei oder viel mal die Woche ist, bringt eben nichts außer moderatem Herz-Kreislauf-Training, wenn man stets im selben Tempo trabt. Wer wirklich etwas erreichen will, muss Intervallläufe, Hindernissparcoure und Tempoläufe einbauen und sich eben auch mal anstrengend. Das Gleiche gilt für das Bodyweight-Training. Wer athletisch aussehen möchte, muss sich a) bewegen, b) auch mal verausgaben und c) das Training steigern. Leseprobe.

Ich persönlich bevorzuge das Bodyweight-Buch für Männer und Frauen. Im Buch für Frauen fehlen mir einige Bauchübungen, auch wenn die Übungen generell funktional und ganzkörperbetont sind. Außerdem fände ich farbige Fotos schöner. Ansonsten muss ich sagen geben beide Bücher gute Trainingsideen, gute Anleitung zur Ausführung und Variation und dazu einen ausgearbeiteten Trainingsplan für mehrere Wochen. Jetzt muss man nur noch selber ran an den Speck.

Die Autoren:

Mark Lauren ist zertifizierter Sportausbilder bei der US Army und hat in dieser Funktion über 700 Elitesoldaten auf ihren Einsatz bei Special Operations vorbereitet. Er lebt überall dort, wo er als Trainer und Ausbilder gebraucht wird. Nebenbei trainiert er Triathlon und Muay Thai. Im Thaiboxen kämpft er auf Profiniveau.

Joshua Clark ist Personal Trainer und Buchautor. Für sein Buch Heart Like Water über den Hurrikan Katrina wurde er für den National Book Critics Circle Award nominiert. Er lebt in New Orleans.

Die Bücher gibt es beim Riva-Verlag.