Das Kitesurf-Race löst in vier Jahren bei den olympischen Spielen in Rio de Janeiro nämlich das Windsurf-Rennen ab. Das hat die Internationale Segel-Organisation ISAF bestätigt. Und ich würde gerne mitmachen. Theoretisch.
Also ab nach Ägypten, zu meinem Homespot, an dem ich vor eineinhalb Jahren kiten gelernt habe. Und her mit dem Lenkdrachen, den langen Leinen, dem Trapez und meinem wunderbaren Board. Der Kite wird dann erstmal aufgepumpt. Es gibt auch Softkites, die muss man nicht aufpumpen. Aber olympisch wird mit den sogenannten Tubekites gefahren.
Das olympische Material
Einige Regeln und Teile des Material stehen bereits fest. So wie beim Windsurf-Rennen dürfen nur einheitliche Boards benutzt werden. Beim Kiten laufen die Raceboards auf einer Seite spitz zu und können nur in eine Richtung gefahren werden, zum Richtungswechsel muss man die Fußschlaufen wechseln. Bei den typischen Freestyleboards, den „Twintips“, so wie meinem, kann man in beide Richtungen fahren.
Das Raceboards darf nicht länger als 190 und nicht breiter als 70 cm sein. Das macht sie ganz besonders, hat Mohamend mir erklärt:
“Die Raceboards kann man bei Leichtwind nutzen, die Boards haben eine recht lange Finne, damit kann man gut Upwind fahren und man kann es sowohl im Flachwasser als auch in der Welle fahren.“
Aber es wird jetzt eh zig Konferenzen geben, wo z.B. die Internationale Kite-Organisation IKA hilft die Details festzulegen.
Zur Zeit ist die Rede von vier Fahrern pro Race. Sie sollen auf auf einer Art Parcour um Bojen kiten. Und der Schnellste gewinnt natürlich. Kurz und übersichtlich auch für Leien. Der bisherige Rekord liegt übrigens bei 103 km/h, gefahren vom Amerikaner Rob Douglas. Allerdings wird dieser Rekord auf solch kurzen Vierecksstrecken schwer zu toppen sein. Aber wir warten ab.
Kiter und Windsurfer sehen den Wechsel der olympischen Disziplinen allerdings mit gemischten Gefühlen, wie z.B. Hans, Nadja, Andrea und Gunther aus Süddeutschland und der Schweiz. Sie sagen, dass das einheitliche Material eine Sponsorschlacht auslösen könnte, dass das Race beim Kiten gar nicht wirklich das Lebensgefühl dieser Sportart rüberbringt, wie es sonst am Strand, mit vielen netten Leuten aus aller Welt ohne Regeln und Wettkampfgedanken herrscht.
Dass der Sport nun olympisch wird könnte zwar auch eine Chance sein, das Interesse vergrößern, so dass vielleicht auch nicht-Kiter sich damit beschäftigen undmöglicherweise lernen, den Kitern an Stränden, wo auch Badegäste sind, beim Starten und Landen zu helfen. Vielleicht sorgt der Hipe um den Sport nun auch dafür, dass mehr neue Spots geöffnet werden und so mehr Platz exisitert. Aber generell finden die vier, dass das Windsurfen zu schnell aus dem Rennen gekickt wurde.
Erstmal müssen die Kiter nämlich völlig neu und innerhlab von vier Jahren in Verbänden organisiert werden, um vernünftige Olympia-Qualifikationen hinzubekommen. Bei so freiheitsliebenden Sportlern sicher nicht ganz einfach.
Nominiert wird man vom Deutschen Seglerverband. Dazu muss man ins Kite-Leistungskader kommen und erfolgreich Wettbewerbe fahren. Dazu gibt´s aktuell gute Chancen: die IKA-Welt- und Europameisterschaften finden in diesem Herbst. Das sind offene Wettbewerbe. Ich könnte mich also zumindest anmelden.
Aber ob ich eine Chance hätte, ´ganz vorne mitzufahren, das lasse ich mal offen…