Steinbutt auf Bohnenragout mit Popcorn-Wakame-Topping

Olympisches Sportlermenü

Anita Horn Sport & Fun

Sportler müssen nicht nur ordentlich trainieren, sondern auch ordentlich essen. Und weil jede Nation so seine Spezialitäten hat, habe ich zusammen mit Karl Romboy, Koch aus Düsseldorf, ein internationales Olympiamenü zusammen gestellt.

Steinbutt auf Bohnenragout mit Popcorn-Wakame-Topping

Dass Essen mehr als Sättigung bedeutet, wusste man schon bei den Olympischen Spielen der Antike, als es den Stadionlauf und gymnastische Sportarten gab. So aßen Sprinter Ziegenfleisch, Ringkämpfer Schwein und Kraftsportler Stier – also Fleisch von einem schnellen Tier für Tempo und ein Fleisch von einem starken Tier für Power. Auch ein paar Gläser Wein gehörten damals zum Sportlermenü. Der edle Tropfen sollte je nach konsumierter Menge die Scherzempfindlichkeit senken oder, etwa bei einem Boxer, die Aggressivität steigern.


Auch ein Marathonläufer vor 100 Jahren trank vor dem Wettbewerb gerne ein Glas Wein oder Champagner. So wie Charles Hefferon im Jahr 1908. Allerdings bekam er davon Magenkrämpfe, die ihn den Sieg kosteten. 1920 hieß es dann unter vermeintlichen Experten, Läufer sollten während eines Wettbewerbs besser gar nichts trinken. Und 1928 wurde beim Marathon dann wieder Wein an den Verpflegungsstationen gereicht. Ein ewiges Hin und Her.

Afrika, Neuseeland, Japan - ein buntes Menü

Kaffee für die Brasilianer, Bier für die Belgier

Ein Buch über das Olympische Dorf 1936 in Berlin belegt die teilweise skurrilen Ernährungsempfehlungen von damals. Den Brasilianern wurde mitunter reichlich Kaffee empfohlen. Bei den Belgiern stand landeseigenes Bier auf dem Plan. Für Australier gab es eher Milch oder Tee und natürlich Barbecue. Die Chinesen sollten täglich 300 Gramm Reis zu sich nehmen, die Ägypter viel Weißbrot. Hier wird klar, dass Essen auch die nationalen Gewohnheiten widerspiegelte und den Glauben an die persönliche Leistungsfähigkeit stärkte. Das ist heute noch so – bestes Beispiel ist Usain Bolt. Der Sprinter hat in Peking vor seinem 100-Meter-Weltrekord in 9,58 Sekunden angeblich frittierte Hähnchenteile gegessen. Bei seinem nächsten Wettkampf verzichtete er darauf – und verlor. Die deutsche Hochspringerin Ariane Friedrich schwört hingegen auf Milchreis am Morgen.


Das internationale Funkhaus Europa Olympia-Menü

Hauptspeise

Nordatlantischer Steinbutt an mexikanischem Bohnenragout, Okraschotengemüse, japanischen Shitakepilzen und tropischer Ananas mit Sojasoße und Wakame-Popcorn-Topping

Zutaten

  • zwei Filetstücke Steinbutt
  • eine Dose mexikanische Bohnen oder eine Tasse eingelegte Bohnen
  • 250 Gramm Okraschoten
  • eine Packung Shitake
  • 1/4 frische Ananas
  • eine Tasse Sojasoße
  • vier Esslöffel japanischen Reisessig Witsukan
  • 200 Gramm Wakame
  • eine kleine Packung Popcornmais
  • Chilis, Schalotten, Salz und Pfeffer

Popcorn als Sattmacher und Energielieferant

Zubereitung

  • Popcornmais in einer warmen Pfanne ohne Fett und Zucker aufploppen lassen.
  • Okraschoten und Pilze waschen, schneiden und in der heißen Pfanne mit etwas Öl, frischer Chili und einer Schalotte scharf anbraten. Ananas schneiden und nach wenigen Minuten zum Gemüse geben. Bohnen über Nacht einweichen, abkochen, dann abtropfen lassen und in die Pfanne geben oder Bohnen aus dem Glas abtropfen und dazu geben.

Bohnenragout mit frischem Gemüsemix

  • Mit Sojasoße und japanischem Reisessig Mitsukan ablöschen und den Sud fast verkochen lassen. Den Fisch säubern, säuern, salzen und kurz auf beiden Seiten anbraten, mit Mitsukan ablöschen und goldbraun werden lassen.

Steinbutt goldbraun und karamellisiert

  • Das Gemüse als Türmchen auf einem tiefen Teller anrichten. Zwei Stücke Fisch auf das Türmchen legen. Wakame-Algensalat als kleines Nest auf dem Fisch anrichten. Eine Hand voll Popcorn über das Gericht streuen und genießen.

Wakama-Algensalat liefert Langzeitpower und Eiweiß


Dessert

Karamellisierte Haferflocken auf gewürfelten Trockenfrüchten, exotischem Fruchtsalat aus neuseeländischer Kiwano und Avocado, griechischem Joghurt und einer Glasur aus karibischem Feuer und Chili

Zutaten

  • 80 Gramm Haferflocken
  • je eine Handvoll getrocknete Aprikosen und Datteln
  • eine Kiwano
  • 1/2 Avocado
  • 250 Gramm griechischer Joghurt
  • eine halbe Tasse frischen Kaffee
  • eine Chilischote

Zubereitung

  • Kiwano und Avocado häuten und in mundgerechte Stücke schneiden.

Neuseeländische Kiwano-Hornmelone

  • Aprikosen und kernlose Datteln in kleine Stücke teilen. Haferflocken ohne Fett in einer warmen Pfanne anrösten, dann mit Honig karamellisieren, einen Löffel des gewürfelten Trockenobsts dazu geben und beiseite stellen.

Kaffee-Chili-Glasur für den Kick

  • Joghurt glattrühren und ruhen lassen. Eine kleine Tasse Kaffee kochen, in eine heiße Pfanne geben und eine ganze Chilischote darin etwas verkochen lassen, bis die Masse dickflüssig wird. Frische Früchte in einem Trinkglas anrichten.
  • Joghurt darüber geben. Dann eine Schicht Haferflocken-Obst-Mix oben drauf geben. Einen Teelöffel Kaffee-Chili-Glasur über das Dessert träufeln und mit Obstdeko servieren.

Das Power-Dessert für süße Zähne

… und fertig ist das Olympiamenü. Guten Appetit!