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Anita Horn Mein Marathon

Und wieder eine neue Laufwoche. Insgesamt 50 Kilometer Wochenleistung stehen auf dem Plan. Verrückt – der Marathon ist ja fast alleine schon genauso viel. Ich freu mich übrigens total, von Tag zu Tag mehr. Auch wenn man es kaum glauben mag. Ich freu mich auch auf meine 15 Kilometer heute. Oder morgen. Mal sehen, wie es zeitlich und wettertechnisch besser passt. Ich bin ja gerne flexibel.

Bei einigen scheint das Training übrigens gar nicht ins Tagesprogramm zu passen. Irgendwie will so ein Marathon ja vorbereitet werden. Im Normalfall. Klar ist das auch ein gewisser Aufwand. Und man muss vielleicht auf einige Sachen verzichten, mal ein Treffen sausen lassen, nur ein Glas Wein statt ein Sixpack Kölsch trinken und man muss sich, seine Wäsche und seinen Terminkalender organisieren. Weil einigen das anscheinend zu aufwändig ist, trainieren sie einfach gar nicht – und laufen trotzdem einen Marathon. Die Fit For Fun berichtet in der aktuellen Ausgabe ernsthaft von ein paar Freaks, die ohne Vorbereitung einen Marathon gelaufen sind. Es ist kein „Juhu-macht-das-bitte-alle-nach“-Artikel, aber solchen Leuten überhaupt eine Plattform zu geben, finde ich schon beachtlich. Vor allem, weil sie halbwegs gut dabei wegkommen. Die Zielzeiten sind natürlich nicht die besten, aber sie sind alle angekommen, haben keine bleibenden Knieschäden oder sonstiges davon getragen und brüsten sich nun mit dem Titel „Marathoni“. Wie unfair! Ich lauf mir die Hacken ab und die schaffen die Strecke ohne ein bisschen Training. Aber egal, ich tu´s ja für mich. Und es heißt ja immer, das Training ist gesund, der Marathon selbst eher nicht. Von daher haben die Jungs alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Ich mach´s einfach besser.

Ich höre vor allem auf mich selbst. Und weil´s gestern geschüttet hat wie aus Eimern, habe ich entschieden, lieber etwas für meinen Rücken und ein wenig für die Beinkraft und Mobilität zu tun. Nach einem ausgiebigen Frühstück á la Vitaminbombe und einer kleinen Ruhepause auf der Couch habe ich deshalb diverse Crunches in noch diverseren Varianten gemacht, Rückenübungen und Koordinationstraining. Eine halbe Stunde volle Kraft voraus. Tat gut, und nach dem Treppentraining von Samstag war das auch wahrlich ausreichend.

Nach dem Training gab´s dann noch eine sensorische Herausforderung für meine Füße. Ich bin ja auch bei der Thai-Massage oft hart an der Grenze zum Lachanfall, vor allem bei der Fußmassage am Anfang. Und diese Massageroller sind auch eine fiese Mischung. Sie tun ein bisschen weh, vor allem aber kitzeln sie. Trotzdem tun sie gut – danach kribbeln die ganzen Beine, die Durchblutung wird bestens angekurbelt und danach will man am liebsten laufen gehen. Allerdings war dafür gestern einfach nicht das Wetter.

Heute ist es wieder etwas schöner. Naja, und ich bin ja nicht aus Zucker. Regen sollte mir eigentlich wurscht sein. Vorher muss ich aber noch ein bisschen was tun. Und wenn ich dann die Nase voll habe, geht´s raus, an die frische Luft. Die 50 Kilometer Wochenleistung fangen nun einmal auch mit Kilometer 1 an.